Home Politik Bezahltes duales Lehramts-Studium? Verbände wehren sich: „Deutlicher Qualitätsverlust“

Bezahltes duales Lehramts-Studium? Verbände wehren sich: „Deutlicher Qualitätsverlust“

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BERLIN. Lockt ein bezahltes duales Studium – in dem Theorie (an der Universität) und Praxis (an einer Schule) ineinanderfließen – wieder genügend junge Menschen ins Lehramt? Zwei Bundesländer, Sachsen-Anhalt und Thüringen, waren in den vergangenen Tagen mit der Ankündigung entsprechender Modellversuche vorgeprescht. Der Beamtenbund, in dem die Philologen und der VBE zusammengeschlossen sind, hält die Initiative für falsch.

Zwei in einem? Schwierig – meinen VBE und Philologen. Illustration: Shutterstock

„Die Bildungsqualität aufzuweichen, ist keine Lösung für den Lehrkräftemangel. Stattdessen muss die Qualität in der Lehrkräftebildung für allgemeinbildende und berufsbildende Schulen gesichert und perspektivisch gesteigert werden“, sagt Simone Fleischmann, dbb-Vize und Präsidentin des dem VBE angehörenden Bayerischen Lehrer- und Lehrerinnenverbands (BLLV). Nur so könne die Bildungsqualität langfristig gewährleistet und ein entscheidender Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unserer Gesellschaft geleistet werden.

Fleischmann: „Die Zweiphasigkeit der akademischen Ausbildung, eine angemessene Dauer des Vorbereitungsdienstes und das Zwei-Fach-Lehramtsstudium sind zentrale Qualitätspfeiler der Lehrkräftebildung. An diesen Pfeilern darf nicht gerüttelt werden.“ Eine zweiphasige Ausbildung bedeutet demnach, dass angehende Lehrkräfte ihr Wissen und ihre Kompetenzen kumulativ an einer Universität erlangen und im Anschluss den Vorbereitungsdienst an der Schule absolvieren. In der einphasigen Ausbildung hingegen laufen Studium und Vorbereitungsdienst jeweils verkürzt parallel. Der Vorbereitungsdienst des zweiphasigen Modells soll mindestens 18, idealerweise 24 Monate dauern.

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„Bereits im Jahresgespräch mit der Kultusministerkonferenz haben die dbb Lehrergewerkschaften diese Punkte verdeutlicht“, hebt Fleischmann hervor. „Seit Jahren warnen wir vor dem Lehrkräftemangel. Lange Zeit wurden diese Warnungen ignoriert, umso größer ist jetzt die Not. Gerade deswegen muss in der aktuellen Situation genau überlegt werden, welche Maßnahmen langfristig zielführend sind. Viele Studien zur Bildungsqualität zeugen davon, dass wir gerade jetzt bestens ausgebildete Lehrkräfte benötigen, um unseren Nachwuchs fit für die Zukunft zu machen.“

„Die Vergütung einer qualitativ minderwertigen Ausbildung und die Aufweichung der Zugangswege hätten besorgniserregende Folgen für die Attraktivität des grundständigen Lehramtsstudiums“

Philologen-Chefin Prof. Susanne Lin-Klitzing, Vorsitzende der dbb Fachkommission Schule, Bildung und Wissenschaft, erklärt: „Ein duales Lehramtsstudium im Sinne der Einphasigkeit einzuführen, würde die Ausbildungsqualität deutlich absenken. Zudem hätten die Vergütung einer qualitativ minderwertigen Ausbildung und die Aufweichung der Zugangswege besorgniserregende Folgen für die Attraktivität des grundständigen Lehramtsstudiums. Derartige Maßnahmen drohen vielmehr den Lehrkräftemangel perspektivisch zu verschärfen.“

Für Lehrkräfte, die mangelbedingt zunächst nur ein Fach unterrichten, fordert sie die nachträgliche universitäre berufsbegleitende Qualifikation für den Unterricht eines zweiten Fachs. „Darüber hinaus ist es das konstituierende Element des Unterrichts, die deutsche Sprache zu beherrschen. Deutschkenntnisse mindestens auf C-1 Niveau, besser auf C-2 Niveau, müssen daher zwingende Voraussetzung für den eigenständigen Unterricht sein, die nicht erst im Tun und parallel zum Unterrichten erworben werden soll“, so Lin-Klitzing und ergänzt: „Bei der Ergreifung von Maßnahmen müssen die Interessen der Kolleginnen und Kollegen, die bereits seit langer Zeit tagtäglich großartige Arbeit leisten, stets berücksichtigt werden. Nur wenn der Arbeitsort Schule ausreichend attraktiv ist, kann dem Lehrkräftemangel langfristig begegnet werden.“ News4teachers

Nächstes Bundesland bietet (bezahltes) Duales Lehramts-Studium an: 1.400 Euro im Monat

 

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Hysterican
10 Tage zuvor

Zum Symbolbild:
Zaphod Bebelbrox … linker Kopf nach dem Genuss eines Pangalaktischen Donnergurglers – rechter Kopf, als er gesagt bekommt, dass er keinen zweiten bekommt.

🙂

JoS
10 Tage zuvor

Ich habe von Frau Lin-Klitzing, die ich persönlich eigentlich als kompetent und detailsicher kennengelernt habe, hier jetzt wenig Konkretes zu Alternativen gehört. Der sogenannte Vorbereitungsdienst hat sich als reformresistent erwiesen und gehört jedenfalls in seiner bisherigen Form abgeschafft.

Katze
10 Tage zuvor

„Die Bildungsqualität aufzuweichen, ist keine Lösung für den Lehrkräftemangel.“
Hä? Das Aufweichen der Bildungsqualität an unseren Schulen ist schon sehr lange eine Ursache für die vorzeitige Flucht vieler Bestandslehrkräfte aus dem System.
Wo Bildungssystem draufsteht sollte auch fachliche Bildung mit Qualitätsanspruch (statt Sinkflug) drin sein. Nicht jeder ist anpassungswillig und verabschiedet sich opportun von seinen eigenen Ansprüchen.
Manchmal erzählt ein Kollege aus längst vergangenen Zeiten. „Es war einmal.“

„Bei der Ergreifung von Maßnahmen müssen die Interessen der Kolleginnen und Kollegen, die bereits seit langer Zeit tagtäglich großartige Arbeit leisten, stets berücksichtigt werden.“

Genau so erleben wir das in unserer täglichen Realität.
Noch so ein Witz – bla, bla, bla und blub!

Hans Malz
10 Tage zuvor
Antwortet  Katze

Ein duales Lehramtsstudium würde direkt Rückmeldungen der Studenten an die „Bildungs“wissenschaftler in den Elfenbeintürmen zur Folge haben. Das würde natürlich stören, wenn die immer hören müssten, dass der Großteil der Theorie gar nicht funktioniert.

Dann würde der Wissenschaftsbetrieb dazu genötigt werden, wertvolle und brauchbare Studien zu machen, mit denen man als Lehrer auch was anfangen könnte. Oder Lernkonzepte, die auch in der Praxis funktionieren.

Ach ja, man wird ja noch träumen dürfen.

447
9 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Es reicht noch tiefer: Der dräunende Schatten, versteckte Gefahr…was, wenn herauskommt, dass es da im Kern garnicht mehr so groß viel zu erforschen gibt?
Seminaristen und Studienchecker, Bildungssoziologietransformateure, Anteilspisaberechner…bräuchte man da noch so viele von?

Roboterstimme aktivieren: „Alarm, Alarm, Alarm!“

FL62
9 Tage zuvor
Antwortet  Hans Malz

Sie haben die scare quotes an den falschen Wortteil gemacht,

Hans Malz
9 Tage zuvor
Antwortet  FL62

Je nach Geschmack kann man „Bildungs“wissenschaftler oder Bildungs“wissenschaftler“ oder auch „Bildungswissenschaftler“ schreiben.

ginny92
10 Tage zuvor

Was ich versteh ist, dass ein schnell Schuss mit einem Dualen-Studium keinen Sinn macht. Und die Politik ist leider dafür bekannt im Blinden Aktionismus einfach irgendwas zu machen, damit irgendwer vor der Klasse steht. Ich frage mich auch wer die ganzen Studenten qualitativ begleiten soll. Auch können die wenigstens ab Tag 1 überhaupt etwas an Aufgaben übernehmen. Und mir stellen sich da noch 100 andere Fragen.

Aber die Behauptung das grundsätzlich ein duales Studium und die dazu gehörige Bezahlung automatisch für schlechtere Absolventen sorgt, also das ist absurd.
Und das Referendariat ist ehrlich gesagt auch nicht wirklich für ein garant für gute Lehrkräfte.

Realist
10 Tage zuvor
Antwortet  ginny92

Geringere Anforderungen und geringere Bezahlung für zukünftige Lehrkräfte. Und das in einem Land, das auf höchste Standards in der Qualifikation und Bildung angewiesen ist, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können.

Was soll da schon schiefgehen…

Industriebetriebe zu Windrädern… oder so ähnlich.

ginny92
10 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Man könnte es halt auch vernünftig gestalten ohne das ein Qualitätsverlust da ist. Zu dem könnte man es natürlich so gestalten, dass am Ende es trotzdem gleichwertig mit den aktuellen Abschlüssen ist.
Tatsache ist man hat einfach jahrzehntelang nichts gemacht und drauf gehofft das es schon funktionieren wird ( Beamtenstatus, Prestig Beruf, hohe Bezahlung und alle weiteren Klischees). Blöde ist jetzt das dank der Medien sich jeder Depp vor Antritt des Studiums so informieren kann, dass er weiß was er am Ende verdient etc. Plus die Realität des täglichen Chaos kaum zu mehr zu verbergen ist.
Da lockt ein „elendlanges“ Studium mit einem mies gestalteten Praxissemester, was man alles selber bezahlen muss, nicht wirklich. On top kommt ein völlig verkrustetes intransparenten Referendariat.
Da müssen halt jetzt alle Ideen auf den Tisch. Aber wie ich im vorigen Kommentar sagte bitte mit Sinn und Verstand. Auf die 1-3 Jahre mehr Mangel kommt’s dann auch nicht mehr an, wenn danach ein richtige Lösung da ist.

447
9 Tage zuvor
Antwortet  Realist

Wobei man auch einwenden könnte:
Was soll da groß passieren?

Sicher, AN SICH ist es schon so, wie Sie schreiben.

Aber bedenken wir die Umstände:
Ob sich auf dem gesellschaftlichen Gegenstück zum Hinterhofbolzplatz einer mehr oder weniger die Stollen anzieht oder ob da eine zerknüllte Hansa-Export-Dose mehr in der Ecke liegt…

JoS
9 Tage zuvor
Antwortet  ginny92

Ich würde sogar sagen, dass das Referendariat in seiner aktuellen Form oft eher das Gegenteil bewirkt und zum Teil deformierte Lehrerpersönlichkeiten produziert. Oder eben Abbrecher, die eigentlich gute Lehrkräfte hätten sein können.
https://www.zeit.de/arbeit/2024-05/referendariat-lehrerausbildung-hierarchie-erfahrungen-vorbereitungsdienst

ginny92
8 Tage zuvor
Antwortet  JoS

Es sorgt zumindestens nicht dafür das dort gesunde stabile Lehrkräfte raus kommen, welche von Tag 1 sicher sind was sie da tun.
Wenn sie nicht hinschmeißen müssen die meisten trotzdem ihren Weg erst lernen mit dem Job wirklich um zu gehen. Und dann ist es eigentlich Käse eine Ausbildung vorzuschalten, wenn man da das nicht lernt.

Clemens Lange (HH)
9 Tage zuvor
Antwortet  ginny92

Aber die Behauptung das grundsätzlich ein duales Studium und die dazu gehörige Bezahlung automatisch für schlechtere Absolventen sorgt, also das ist absurd.“

Wie sollen denn diese Studenten gleich gut wie die bisherigen Studenten sein, wenn deren Ausbildungszeit quasi fast halbiert wird? Da muss fachlich schlicht etwas auf der Strecke bleiben. Das geht gar nicht anders.

Topper
8 Tage zuvor

Das Studium könnte verlustfrei um 3-4 Semester gekürzt werden. Es würde NIEMAND merken! Außer den didaktischen und bildungswissenschaftlichen Seminaren, habe ich in meinem Studium jede Menge unnützes Zeug gelernt, dass mir rein gar nichts in meinem Beruf nützt. Viele Seminare finden nur statt damit irgendein Anglistik-Doktor eine Dozentenstelle hat. Und diese Leute verteidigen diese Art der Ausbildung natürlich mit Zähnen und Klauen.

Clemens Lange (HH)
8 Tage zuvor
Antwortet  Topper

Nur weil Sie so wenig Anspruch an sich selbst haben, muss das ja nicht für jeden anderen auch gelten.

Ich behaupte sogar das Gegenteil: Didaktik und Bildungswissenschaften waren reine Zeitvergeudung. Besser wäre es gewesen mehr fachliche Ausbildung zu haben. Noch besser wäre es, wenn man Studenten ein reines Fachstudium machen ließe z.B. reiner Informatik, Physik, Ingenieurwesen usw. und erst über das Referendariat werden sie zu Lehrern.

Topper
7 Tage zuvor

Ist alles in Ordnung bei ihnen? Sie wirken sehr wütend.

ginny92
8 Tage zuvor

Fragen sie die Lehrkräfte was sie in ihrem Alltag an tatsächlichen Lehrinhalten aus der Universität wirklich brauchen. Die meisten werden da sagen wenig.
Heißt, wie ich Eingangs betont habe bei einer Ausrichtung mit Sinn und Verstand kommen da genau so gute Lehrkräfte raus. Daher ist dieses Pauschal Urteil Käse.
Ich bestreite nicht das ein „wir machen jetzt dual, damit irgendwer vor der Klasse steht“ keine vernünftige Ausbildung ist.

Clemens Lange (HH)
8 Tage zuvor
Antwortet  ginny92

Sie sind der Meinung, dass Lehrkräfte überbezahlt sind? Wenn das das Niveau sein sollte, auf dem Lehrer arbeiten, dann sollte die Lehrerausbildung zukünftig gar nicht mehr an Hochschulen erfolgen und die Entlohnung nach unten (dann A7/8) entsprechend angepasst werden.

Wenn das bei Ihnen an der Grundschule(?) so abläuft, dann soll man das so machen (es gibt ja auch unter den Kollegen anderer Schulformen, die der Meinung sind, dass die Grundschulkollegen nicht A13 verdienen würden), aber es gibt Kollegen an Schulformen, wie dem Gymnasium und den Berufskollegs, die dürften ihnen widersprechen.

PS: Stellen Sie bitte die gleiche Frage auch einem Hausarzt!

ginny92
8 Tage zuvor

Ich verstehe immer noch nicht wie das Streichen von sinnlosen Veranstaltungen und die direkte Praxis Anbindung, sowie Bezahlung des Studiums. Für sie unweigerlich einen massiven Qualitätsverlust mit sich bringen sollte.
Auch bei einem dualem Studium kommen die fachlichen Inhalte keinen falls zu kurz. Wenn dem so währe würde es in keinem Bereich mehr angeboten.

Gelbe Tulpe
10 Tage zuvor

Die Einführung eines bezahlten Studiums ermöglicht es mehr Menschen aus einkommenschwachen Familien, Lehramt zu studieren. Um das Studium noch attraktiver zu machen und früher an fertige Lehrer zu kommen, muss das Studium in drei Jahren mit neun Trimestern an pädagogischen Hochschulen erfolgen. Innerhalb der Trimester soll die Theorie in drei Tagen mit je sechs Unterrichtsstunden und an zwei Tagen und die Praxis an den Schulen an zwei Tagen erfolgen. So lässt sich ein umfassendes, zielführendes Studium gewährleisten.

Spirale
9 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

„So lässt sich ein umfassendes, zielführendes Studium gewährleisten.“

lol

Clemens Lange (HH)
9 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Die Einführung eines bezahlten Studiums ermöglicht es mehr Menschen aus einkommenschwachen Familien, Lehramt zu studieren.“

Ich empfinde es als Diskriminierung, wenn Studenten aus einkommensschwachen Familien nur noch halbe Akademiker oder Akademiker 2. Klasse werden sollen.

Ich komme ursprünglich aus einer einkommensschwachen Familie und wenn ich das immer noch wäre, ich würde meinen Kindern so Feuer unter dem Allerwertesten machen, wenn die mit der Idee zu mir kämen einen auf so einen Schmalspurakademiker machen zu wollen.


Gelbe Tulpe
9 Tage zuvor

Heute sind es ja 10 Semester zu je drei Monaten, bei mir wären es neun Trimester zu je drei Monaten. Das wäre ja kein Schmalspurstudium, die Diplomstudiengänge waren ja auch nur neun Semester lang. Und gegen ein 10. Trimester wäre auch nichts einzuwenden, dann dauert das Studium halt 3,33 Jahre lang.

Clemens Lange (HH)
9 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Die Trimester reden Sie sich aber nur ein.

Im ganzen Artikel steht nichts von Trimestern und was Sie sich allein in Ihrem dunklen Kämmerlein überlegen, ist schlicht uninteressant.

Palim
8 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Die Semester umfassen ein Halbjahr,
vorlesungsfreie Zeit ist kein Urlaub,
unterrichtsfreie Zeit sind ja auch keiner.

447
9 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Haaaaaalt stop, da kommt die universitär verbrämte Normativ-Infusion viel zu kurz.
Das geht aber so nicht, da könnte ja jeder kommen.

Pit2020
9 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

@Gelbe Tulpe

Ich mag Ihre gut durchdachten Ideen, so auch diese:

Innerhalb der Trimester soll die Theorie in drei Tagen mit je sechs Unterrichtsstunden und an zwei Tagen und die Praxis an den Schulen an zwei Tagen erfolgen.“

3+2+2 = 7
Mit schönem Gruß von Adam Ries …

7 Tage bereiten aber schon mal prima vor auf die zu erwartende Wochenarbeitszeit.

„Um das Studium noch attraktiver zu machen und früher an fertige Lehrer zu kommen“ sind wir – mal wieder – auf einem guten Weg, denn „fertige“ 😉 Lehrer kriegt man so bestimmt noch früher … insofern: Passt scho, gell!

Gelbe Tulpe
9 Tage zuvor
Antwortet  Pit2020

Da hatte ich mich verschrieben. Gemeint sind natürlich drei Tage Theorie und zwei Tage Praxis pro Woche. Samstag und Sonntag sind frei. Das ist immerhin besser als es heute für viele Studenten ist, die am Wochenende noch arbeiten müssen, um sich das Studium leisten zu können.

Bla
9 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Und die Vorbereitung und Nachbereitung der Praxis macht man dann wann? Die Vorbereitung und Nachbereitung der Theorie macht man dann wann?
Mein starker Tipp: Am Wochenende.
Wie/wo denn sonst?

Pit2020
8 Tage zuvor
Antwortet  Bla

@Bla

Genau.

Am Wochenende.
Womit wir dann eben wieder bei 7 Tagen angelangt sind. Aber das versteht man nur als … Insider. 😉

Gelbe Tulpe
8 Tage zuvor
Antwortet  Bla

Am Nachmittag der Werktage.

unfassbar
9 Tage zuvor
Antwortet  Gelbe Tulpe

Fachlich mag das für die Grundschule reichen, pädagogisch oder didaktisch weiß ich nicht. Für die gymnasiale Oberstufe mag das didaktisch oder pädagogisch reichen, fachlich auf keinen Fall. Für die Sek I reicht das auf keinen Fall, weder fachlich noch pädagogisch oder didaktisch.

oder kurz: Die Wahrscheinlichkeit, das so etwas kommt, ist erstaunlich hoch. Diese Lehrer werden dann aber wohl maximal mit e11 bezahlt werden, und an Brennpunktschulen oder auf dem Land verheizt.

Gelbe Tulpe
9 Tage zuvor
Antwortet  unfassbar

Die 9 Trimester zu je 3 Monaten sind fast so viel wie die 10 Semester heutzutage. Und gegen 10 Trimester wäre auch nicht wirklich was einzuwenden, dann dauert das Studium halt 3,33 Jahre.

Götz
9 Tage zuvor

Meine Tochter ist nun im 3 Jahr des Studiums und ich wäre froh wenn die kleine jetzt auf Dual um schwenken könnte
mir fällt es schwer alles zu finanzieren

Canishine
9 Tage zuvor

Eine duales Studium könnte aus meiner Sicht eine praxisnähere Ausbildung ermöglichen, bei der auch eine fachliche Ausbildung nicht zu kurz kommen müsste. Dies hängt allerdings konkret von der Ausgestaltung ab.
Die Frage ist nur, ob sich angehende Lehrerinnen und Lehrer damit einen Gefallen tun in der Hinsicht, dass die Ausbildung noch stärker auf den Lehrberuf zugeschnitten ist und eine weniger flexible Berufswahl / einen Wechsel ermöglicht.
Sollte dies neben einer anderen Besoldungseinstufung oder einer aus Spargründen verkürzten Ausbildung ein Hintergedanke sein, dann sollte man mit Blick auf eine nachhaltige Bildung mit einem Scheitern rechnen.

ginny92
8 Tage zuvor
Antwortet  Canishine

Bei manchen Fächern bzw. Kombination ist es auch heute so das damit fast nur Lehrer werden geht.
Bei den Mind Bereichen kann ich die Bedenken aber nachvollziehen.
Es bietet aber auch die Chance das sich die Studenten nicht die Frage stellen was sie da überhaupt studieren.

Topper
8 Tage zuvor

Es ist immer wieder faszinierend zu hören, wie viele Menschen sich über Studium und Referendariat beschweren und es gleichzeitig überall heißt, man müsste alles unbedingt so lassen, weil die Lehrer sonst total inkompetent wären.

Mein Studium war mit völlig weltfremden Veranstaltungen zugemüllt, die nichts mit dem Lehrerberuf zu tun hatten, dafür vielen Historikern und Anglisten Arbeitsplätze an der Uni sicherten. Viele dieser unsinnigen Seminare waren sogar sehr interessant!
Ich kann gar nicht mehr zählen, wie oft mir Lehrer die bereits fertig waren, den Satz schenkten: „Das lernst du alles dann im Ref!“ – Weil man es im Studium ja nun mal nicht lernte.

Ich habe das Gefühl, wenn Menschen eine völlig überfrachtete und in teilen völlig sinnlose Ausbildung absolviert haben, wollen sie im Anschluss unbedingt verhindern, dass anderen die gleiche grausame Erfahrung erspart bleibt. Wie ist da der wissenschaftliche Ausdruck für? Wahrscheinlich ist es gar eine eigene Forschungsgattung.

Clemens Lange (HH)
8 Tage zuvor
Antwortet  Topper

Also meine Ausbildung war nicht sinnlos, aber das liegt vermutlich auch daran, dass ich für meine Fächer brenne und nicht irgendwas aus Alibigründen studierte, nur um „Irgendwas“ mit Kindern machen zu können.
Vielleicht liegt es aber auch daran, dass ich MINT studierte und dessen Inhalte, nennen wir es einmal, Sinn stiftender sind als in den Sozial- und Geisteswissenschaften.

Und auch das Lehramtsstudium bewegt in dem akademischen Rahmen dessen, was als Qualitätsanspruch in der Ausbildung an Hochschulen akzeptabel ist. Eine Herabsetzung des Ausbildungsniveaus darf es somit nicht geben oder die Lehrerausbildung hat an einer Hochschule schlicht nichts verloren und auch die Entlohnung für die Lehrer müsste dann zwingend nach unten angepasst werden.

Topper
7 Tage zuvor

Ob man für seine Fächer brennt oder nicht hat nichts mit der Qualität der erhaltenen Ausbildung zu tun. Ich schrieb ja, dass ich viele der Seminare sehr interessant fand. Sie hatten nur nichts mit meiner Ausbildung zu tun. Dies empfinden sehr viele Studierende so. Das Ausbildungsniveau empfinde ich als nicht sonderlich hoch, wenn die Inhalte sich nicht an der Praxis ausrichten, sondern eher berufsferne Thematiken behandeln wie Vampirliteratur, Kirchenurkunden im Mittelalter, Specialized Discourse zwischen Piloten oder amerikanische Präsidenten im Film.
Ich denke dass sich viele Inhalte viel eher an den Interessen der Dozenten orientierten.

Ob nun Mint-Fächer wichtiger sind als andere ist eine eher kindische Diskussion.

Grillsportler
7 Tage zuvor

Wo nehmen Sie her, dass Lehrämtler aus den Geistes- und Sozialwissenschaften nur „was mit Kindern“ machen wollten? Und wie kommen Sie darauf, dass MINT „sinnstiftender“ ist als andere Wissenschaften?

Dass an den Unis die Fächer und im Referendariat das Unterrichten gelernt wird, damit gehe ich d’accord! Das „wie“ des Referendariats darf man gerne überdenken.

Lyn
8 Tage zuvor

Die Frage ist aber auch, was ein duales Studium für zukünftige Lehrer für die jetzigen Lehrer bedeutet. In meiner Vorstellung kommt da noch mehr Arbeit auf uns zu. Ein Lehramtsstudent kann meiner Meinung nach keinen eigenverantwortlichen Unterricht übernehmen. Und je nach dem, wie ein solches Studium gestaltet werden soll, ist in Fächergruppe 1 auch keine zusammenhängende Unterrichtsreihe möglich, wenn die dual Studierenden nicht jeden Tag in der Schule sind.
Ich Stelle mir bei solch einem Studium die Betreuung von Seiten der Schule und der betreuenden Lehrkräfte sehr zeitintensiv vor.

Ich_bin_neu_hier
8 Tage zuvor
Antwortet  Lyn

„Ich Stelle mir bei solch einem Studium die Betreuung von Seiten der Schule und der betreuenden Lehrkräfte sehr zeitintensiv vor“ – Genau – Sie haben es verstanden.
Ein erheblicher Teil der Lehrkräfteausbildung wird als Sparmaßnahme auf die bereits im System befindlichen Lehrkräfte ausgelagert, selbstverständlich ohne tatsächlichen Ausgleich der zusätzlichen Belastung – wie auch, es gibt ja (bestenfalls) genau so viele Lehrkräfte wie früher und die müssen genau so viel unterrichten wie früher, damit das System nicht vollends zusammenbricht.
Natürlich verkauft man das Ganze dann offiziell als Entlastung (!) der Bestandslehrkräfte und lobt sich für die stärkere Praxisorientierung bei den Neuzugängen.

nurmalso
8 Tage zuvor
Antwortet  Lyn

Ein Lehramtsstudent kann meiner Meinung nach keinen eigenverantwortlichen Unterricht übernehmen.
Stimme Ihnen zu. Nur: Sie tun das doch schon, flächendeckend, auf Vertretungsstellen.

Einer
8 Tage zuvor

In der Berufsausbildung funktioniert das duale Studium (B.A. und Berufsausbildung parallel) sehr gut für gute Auszubildende. Nach Feierabend und am Wochende bleibt noch Zeit zum lernen.
Das Referendariat parallel zum Studium kann meiner Meinung nach nicht klappen. Beides bedingt extrem fordernde und zeitaufwendige Lern- und Arbeitsphasen. Es ist nur logisch und selbstverständlich, dass dabei die Qualität von mindestens einer Ausbildung leidet. In der Theorie hängt beides zusammen und es würden sich Synergien ergeben, aber dass ist graue Theorie.
Genauso eine blöde Idee wie die abkehr von Fachinhalten hin zu kompetenzorientiertem Unterricht. Auch dieser ist nur in der Theorie toll und prima.

dickebank
8 Tage zuvor
Antwortet  Einer

Würde der Vorbereitungsdienst sich lediglich auf den administrativen und rechtlichen Teil des Lehrerdaseins beschränken – so wie es in anderen Vorbereitungsdiensten der Fall ist -, wäre er sogar hilfreich und sinnvoll. Unterrichtsplanung und Durchführung sind Studieninhalte bzw. Studienerfahrungen bzw. sollten es sein. Folglich spricht überhaupt nichts gegen ein Duales Studium für ein einheitliches Lehramt mit den Vertiefungsrichtungen Primar- und Sekundarstufe. Primarstufe bis Klasse 6 und Sekundarstufe bis zur 12. Das 13. Schuljahr ist lediglich Sterbebegleitung.

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