GÜTERSLOH/DORSTEN. Das Carl-Miele Berufskolleg für Technik im westfälischen Gütersloh ist digital gut aufgestellt. Ergänzt werden sollte die vorhandene digitale Ausstattung mit interaktiven Tafeln für den Unterricht und für die Praxisprojekte, um die ca. 2.100 Schülerinnen und Schüler für das moderne Arbeitsleben fit zu machen. Jörg Hoffmann, Bereichsleiter des Beruflichen Gymnasiums und IT-Beauftragter am Berufskolleg hat sich deshalb auf die Suche nach dem passenden Gerät gemacht und quasi nebenbei ein ViewBoard gewonnen – die digitale Tafel, die der in Dorsten ansässige EdTech-Hersteller ViewSonic vierteljährlich unter Lehrkräften verlost. Gemeinsam mit seinem Kollegen und stellvertretenden Schulleiter Volker Grundke erzählt der Mathe- und Techniklehrer, weshalb das ViewBoard das passende Gerät für die Schule ist und welchen Herausforderungen sie bei der schulischen Digitalisierung begegnen.
Herr Hoffmann, wie kam es dazu, dass Sie beim Gewinnspiel von ViewSonic mitgemacht haben?
Jörg Hoffmann: Wir haben probehalber bereits zwei ViewBoards von ViewSonic erworben und haben zusätzlich noch zwei Boards vom Nachbar-Berufskolleg ausleihen können. Wir hatten also schon ein bisschen Zeit, um sie auch mit Geräten anderer Hersteller zu vergleichen, und waren uns dann sicher, dass wir gerne damit weiterarbeiten möchten. Es sollte dann eine Ausschreibung für zunächst einmal 10 Geräte getätigt werden. Dazu brauchten wir noch einmal genauere technische Daten. Und beim Suchen nach den technischen Daten auf der Homepage habe ich dann einfach aus Neugier auf den Aufruf zum Gewinnspiel geklickt. So bin ich dahingeraten (lacht).
Volker Grundke: Bei uns war natürlich die Freude umso größer, dass wir dann sogar ein Gerät in unserer Wunschausstattung bekommen haben.
An Ihrer Schule lernen etwa 2.100 Schülerinnen und Schüler in 100 Klassen mit 75 Lehrkräften. Da kommt sicher einiges an digitaler Ausstattung zusammen?
Hoffmann: Wir haben etwa 250 Desktop-PCs und 350 Notebooks im Einsatz. Für die 600 Geräte bin ich zuständig und muss sichergehen, dass die am Ende auch alle funktionieren.
Ihre Schule ist also keine iPad-Schule.
Grundke: Unsere Dualen Partner aus Industrie und Handwerk setzen vorrangig Windows-Systeme ein. Gerade in unseren Schwerpunktbereichen Maschinenbau-, Elektro- und Fahrzeugtechnik sowie Informatik. Beispielsweise ist die Software für die Programmierung der CNC-Maschinen windowsbasiert. Deshalb haben wir uns dafür entschieden in der Microsoft-Welt unterwegs zu sein.
Hoffmann: Tatsächlich habe ich Schüler am Beruflichen Gymnasium, die beide Systeme benutzen. Die schreiben am iPad und bei besonderen Aufgaben nutzen sie ihr Laptop. Deshalb ist es gut, dass die ViewBoards betriebssystemoffen funktionieren und sich alle Endgeräte verbinden können.
Was hat Ihnen denn an den Geräten außerdem so gefallen, dass Sie sich für die ViewBoards entschieden haben?
Hoffmann: Wir haben hier eine Steuergruppe „Digitale Medien“, in der ich mit drei weiteren Personen aktiv bin. Wir sind in Showrooms gefahren und haben verschiedene Geräte ausprobiert und uns dann die zwei ViewBoards gekauft. Die Performance, die Ausstattung und die Praxistauglichkeit haben uns angesprochen. Damals gab es dann auch schon eine kleine Schulung hier im Haus. Dann gefiel uns erstmal die Software von ViewSonic recht gut. Auch das Soundsystem war schön integriert und nicht so voluminös. Es passte einfach zu uns.
Grundke: Ein Aspekt ist auch, dass die Leistung beim Schreiben mit dem digitalen Stift auf dem Board einfach gut ist. Da gibt es kaum Verzögerung und das Schreiben fühlt sich echt an.
Hoffmann: Dazu kam noch, dass der Kontakt zum Unternehmen sehr gut lief. Das ist nicht unbedingt selbstverständlich.
Haben Sie schon Ideen, wie Sie die neuen ViewBoards einsetzen möchten?
Grundke: Das werden zum einen hybride Szenarien mit Videokonferenz-Nutzung sein. Dann natürlich das klassische Unterrichtsszenario und der Einsatz in Laborräumen und Werkstätten. Zum Beispiel in unserem zur „Gütersloher Lernfabrik 4.0“ gehörenden CNC-Fertigungszentrum, in dem die Schüler und Schülerinnen Bluetooth Lautsprecher konstruieren und fertigen. Dort kommt jetzt auch ein ViewBoard auf einem Rollwagen zum Einsatz und wird unter anderem genutzt, um Prozessdaten zu visualisieren. Vom Auftrag über die Fertigung bis hin zur Qualitätssicherung lässt sich die gesamte Prozesskette abbilden. So wissen alle Beteiligten, an welcher Maschine beziehungsweise in welchem Fertigungsstadium sich das Produkt befindet. Da die räumlichen Kapazitäten beschränkt sind, installieren wir zurzeit in der CNC-Fräsmaschine eine Kamera. So können auch Schüler, die sich gerade nicht an der Maschine befinden – die vielleicht in einem Klassenraum sitzen oder in einem anderen Berufskolleg – sehen, was da zurzeit passiert.
Hoffmann: Das andere ist, dass ich natürlich verschiedene Werkzeuge habe, die ich in die Maschine einspannen kann. Es gibt einen Schrank mit mehreren herausziehbaren Fächern, in denen sich ganz viele verschiedene Fräsköpfe befinden. Ich kann nicht mit jedem Fräskopf alles bearbeiten, sondern muss genau den richtigen rausgreifen. Dieses digital unterstützte Auffindesystem kann man natürlich nicht mit einer größeren Gruppe von Schülern analysieren. Da hilft der Bildschirm in Kombination mit Kameratechnik, diese Schritte zu visualisieren und den Lernenden zu zeigen, wie sie an welcher Stelle weiterkommen.
Grundke: Auch in Sachen Arbeitsschutz sind die ViewBoards hilfreich, wenn ich zum Beispiel an die CNC-Fräse denke. An der Maschine müsste ich als Lehrkraft sehr laut reden, um die Schüler zu erreichen. Wenn ich aber im Nachbarraum das Display mit der Live-Übertragung sehe, dann habe ich weder Lärm- noch Staubbelastung. Zusätzlich können wir auch Prozessdaten aus den Maschinen auslesen und visualisieren, zum Beispiel mit welcher Drehzahl ein Fräskopf arbeitet, seine aktuelle Position oder die momentane Vorschubgeschwindigkeit.“ Das ist zwar kein spezifischer Vorteil des Touch-Displays, aber dennoch sehr sinnvoll. In Zukunft werden wir sicher auch die Aufnahmefunktion für die Prozessdokumentation verwenden.
Hybrides Lernen scheint gerade an Berufskollegs immer beliebter zu werden. Wenn die passende Technik vorhanden ist.
Grundke: Ein Grundauftrag im Rahmen der Digitalisierung ist die Kompetenzvermittlung. Der frühere Schwerpunkt auf Fachkompetenz hat sich total verlagert. Jetzt sind neben den Basiskompetenzen auch Schlüsselkompetenzen wie Kreativität, kritisches Denken, Kollaboration und Kommunikation gefragt. Die digitalen Kompetenzen sind damit ein Bindeglied und übergreifend zu betrachten. Und digitale Kompetenz heißt auch, dass ein Schüler, eine Schülerin in der Lage ist eine Videokonferenz aufzubauen. Auch wenn sich das jetzt erstmal banal anhört, aber die Jugendlichen müssen eben auch lernen, damit umzugehen, von der Terminierung einer Konferenz bis hin zum Einblenden von Dokumenten. Darum bauen wir jetzt auch ein Videokonferenz-Studio auf, um zum Beispiel auch die Kommunikation, bei Kooperationen mit anderen Schulen, zu optimieren.
Hoffmann: Wir hatten zum Beispiel gerade den Projekttag 4.0 mit der Durchführung eines Hopology-Projekts, bei dem unsere Schülerinnen und Schüler mit denen eines anderen Berufskollegs übergreifend gearbeitet und Spiele entwickelt haben. Hierbei kam der interaktive Hopology-Spielboden zum Einsatz, der über Bewegungen auf dem Boden gesteuert wird. Die Partnerschule hat die kreativen Konzepte erstellt und wir haben die Leute, die das Ganze programmieren. Damit man nicht immer hin- und herfahren muss, hilft natürlich digitale Technik sehr.
Ihre Schülerinnen und Schüler kommen mit sehr unterschiedlich ausgeprägten digitalen Kenntnissen ans Berufskolleg. Viele kennen lediglich das Arbeiten mit dem Handy, also Apps installieren und Kacheloberflächen bedienen – am besten per Sprachsteuerung. Im Berufsleben reicht das aber nicht aus, oder?
Grundke: Darum sehen die Lehrpläne auch vor, dass die Schüler beispielsweise im Bereich Arbeitsorganisation lernen, auch mit Standardsoftware umzugehen. Dann haben wir noch das große Thema Datenschutz und das Thema KI. Da verschließen wir uns natürlich nicht. Unser Ziel ist es, Schülerinnen und Schüler dahin zu bringen, kritisch bei ihren Recherchen über das, was sie da finden, nachzudenken und es einzuordnen. Früher war es schon schwer, Daten zu beschaffen. Da musste man noch vieles im Brockhaus nachlesen. Das ist heutzutage nicht mehr das Problem. Die Herausforderung besteht stattdessen darin, Daten miteinander zu verknüpfen und zu bewerten.
Ich setze deshalb KI ganz bewusst im Elektrotechnik-Unterricht ein. Die Schüler sollen einen Vortrag ausarbeiten zu einem bestimmten technischen Thema und auch die KI befragen. Augenscheinlich kommt ja etwas dabei raus, und das hört sich auch vielleicht ganz gut an. Aber zurzeit, zumindest für mich als Techniker, ist die Qualität des Ergebnisses eher überschaubar. Hier sieht man ganz klar die Verschiebung der Anforderungen an unsere Schülerinnen und Schüler.
Was wünschen Sie sich, wie es mit der Digitalisierung weitergehen soll?
Hoffmann: Wenn ich an den noch ausstehenden DigitalPakt 2 denke, habe ich natürlich bange Fragen. Wir haben eben gesagt, alle unsere Lehrkräfte und viele Schüler haben Endgeräte, die gefördert worden sind. Das sind in der Summe über 300 Geräte und man geht in der IT von einer Lebensdauer von etwa 5 Jahren aus. Das ist auch der Zeitraum, in dem Firmen solche Geräte abschreiben, und für mich ist jetzt die Frage: Gibt es da eine Idee, wie es mit diesen Geräten weitergeht oder werden wir irgendwann damit stranden? Denn das können wir ja finanziell überhaupt nicht stemmen. Ich hoffe doch sehr, dass die Landesregierung oder unser Träger Konzepte entwickelt, damit wir dann auch anschließen können. Wir sind momentan gut ausgestattet, finde ich. Klar ist aber, dass nächstes Jahr 230 Geräte schon vier Jahre alt sind. Die Uhr tickt also langsam. Wenn wir die neu anschaffen müssten, sind das Kosten von vielleicht 800 bis 1.000 Euro pro Gerät. Dadurch würde das schulische Budget sehr schnell gesprengt.
Grundke: Für mich ist auch die Peripherie wichtig. Es ist keine Lösung, einfach ein Stück Hardware in die Schule zu stellen, sondern die Integration in den Schulbetrieb muss organisiert sein: von der Geräteeinrichtung, über Schulungen bis hin zum Support der Systeme und den zugehörigen pädagogischen Konzepten. Das ist schon ein ganz schön hoher Aufwand, den wir hier betreiben, um alles lauffähig zu halten.
Wir streben sicherlich nicht an, hier an der Schule Technologieführer zu sein. Darum geht es gar nicht. Wir wollen aber auch nicht veraltete Inhalte vermitteln, sondern mit unseren dualen Partnern aus Industrie und Handwerk die bestmögliche Ausbildung bieten. Für die angehenden Kfz-Mechatroniker zu Beispiel macht es heute relativ wenig Sinn noch ausschließlich an alten Fahrzeugen ausgebildet zu werden, wenn sie dann in der Realität die neuen Anforderungen der Elektromobilität vorfinden. Deshalb haben wir zum Beispiel ein Hybrid-Modell angeschafft. Und das ist für uns der Punkt: Es muss kontinuierlich investiert werden, es ist nicht mit einer Anschaffung getan. Die Technologie verändert sich eben sehr rasant. Wenn wir unsere Schülerinnen und Schüler für die Berufswelt fit machen wollen, dann müssen wir mit dem technologischen Wandel Schritt halten. Dabei wollen wir keine Insel sein – sondern mit unseren Partnern ein gut vernetztes System bilden.
Gerade fand hier eine Schulung rund um das neue ViewBoard statt. Was halten die Kollegen und Kolleginnen von den neuen Geräten?
Grundke: Ich bin guter Dinge, dass die ViewBoards an unserer Schule gut genutzt werden.
Unsere Lehrkräfte sind wirklich sehr motiviert und haben den Nutzen der digitalen Werkzeuge erkannt. Wenn ich meinen Alltag einmal betrachte: Ich gehe mit meinem Laptop in die Klasse, stelle die Verbindung zur Tafel wireless her, kann die myViewboard Software benutzen und einfach in meiner gewohnten Umgebung bleiben. Ich kann an der digitalen Tafel schreiben oder am Laptop und das Geschriebene wird jeweils synchronisiert. So kann ich als Lehrkraft vor der Klasse stehen und Präsenz zeigen, statt am Tisch an meinem Endgerät zu sitzen. Vorher haben die einen Schüler ans Board geschielt und die anderen auf mich geschaut. (lacht) Das hört sich banal an, aber allein das ist schon ein großer Vorteil. Außerdem werden auch die Schülerinnen und Schüler ihre Endgeräte einfach mit den ViewBoards verbinden können. Das heißt, die digitale Technik ist für uns ein Werkzeug, welches pädagogisch geschickt einzusetzen ist. Daraus erhoffe ich mir einen Riesengewinn im Sinn des Lernerfolges.
Jetzt ein ViewBoard samt Schulung fürs Kollegium gewinnen! Weitere Infos zu ViewSonic finden Sie auch hier: www.viewsonic.com/de/education.
Dies ist eine Pressemeldung der ViewSonic Technology GmbH, Dorsten.