Website-Icon News4teachers

Lehrkräftemangel – Elternverbände fordern neue (und bezahlte) Wege ins Lehramt

DÜSSELDORF. Mehr Praxis, mehr Geld, mehr Nachwuchs: Eltern- und Erziehungsverbände fordern eine Reform des Lehramtsstudiums in Nordrhein-Westfalen – und reagieren damit auf die angespannte Personalsituation an den Schulen. Ihre Lösung: ein duales Lehramtsstudium.

Lassen sich junge Menschen mit der Aussicht auf eine Ausbildungsvergütung ins Lehramtsstudium locken? Foto: Shutterstock

Um den Mangel an Lehrerinnen und Lehrern an den Schulen zu bekämpfen, schlagen mehrere Eltern- und Erziehungsverbände duale Studiengänge im Lehramt in Nordrhein-Westfalen vor. Damit soll Theorie und schulische Praxis enger verzahnt werden und das Lehramtsstudium attraktiver werden. Vorbild seien andere Bundesländer und die Einführung eines dualen Studiums im Polizeidienst in NRW. Hier werde der Beruf früh an die Praxis angebunden und finanziell abgesichert, heißt es in einem Brief an die Landesregierung in Düsseldorf.

Der Vorschlag ist Teil eines Maßnahmenkatalogs, den Elternvertreter, darunter die Landeselternkonferenz und die Landeselternschaft der Grundschulen, in einem gemeinsamen Schreiben an die Ministerien für Schule, Kinder und Jugendliche sowie Kultur und Wissenschaft in Düsseldorf verschickt haben.

Anzeige

In dem Brief wird unter anderem die Gleichstellung von Lehramtsstudierenden mit anderen Anwärtern auf den Beamtenstatus und die damit verbundene frühzeitige finanzielle Absicherung gefordert. Die Elternvertreter beklagen ein strukturelles Defizit von über 8.000 Stellen. Da viele Lehrerinnen und Lehrer von Vollzeit- auf Teilzeitstellen wechseln, sei der tatsächliche Bedarf höher und liege bei mindestens 10.000 Lehrkräften.

Schulministerin Dorothee Feller (CDU) bezeichnete die Bekämpfung des Lehrermangels Anfang des Jahres als Daueraufgabe. Seit Ende 2022 seien in NRW rund 7.400 Menschen mehr an die Schulen gebracht worden. «In dieser Zeit gibt es insgesamt 12.000 Neueinstellungen, davon mehr als 10.000 Lehrkräfte.» Zudem würden die Schulen durch bislang mehr als 1.700 Alltagshelfer entlastet. News4teachers / mit Material der dpa

Bezahltes duales Lehramts-Studium? Verbände wehren sich: “Deutlicher Qualitätsverlust”

Die mobile Version verlassen