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Wirtschaft will wieder „Kopfnoten“ auf Zeugnissen

BERLIN (Mit Leserkommentar). Hans Heinrich Driftmann, Präsident des Deutsche Industrie- und Handelskammertages (DIHK), möchte wieder Beurteilungen der Beteiligung am Unterricht, des Betragens sowie von Fleiß und Ordnung auf Zeugnissen finden.

Mit guten Kopfnoten hätten auch fachlich schwächere Schüler bessere Chancen auf einen Ausbildungsplatz, meint DIHK-Präsident Driftmann. Foto: DIHK

Angesichts der Klagen von Unternehmen über mangelnde Ausbildungsreife der Schulabgänger fordert der DIHK die Wiedereinführung von «Kopfnoten» auf den Schulzeugnissen. Die Informationen zu Sozialkompetenzen – wie Betragen, Fleiß und Ordnung – würden es Betrieben erleichtern, auch Jugendlichen mit schlechten Schulnoten eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben, unterstrich Driftmann bei der Vorstellung einer Unternehmensbefragung zur aktuellen Ausbildungssituation.

Infolge der rückläufigen Schulabgängerzahlen seien heute immer mehr Betriebe bereit, ihre Ansprüche an die Bewerber abzusenken, erklärte Driftmann. Drei Viertel der Betriebe hätten auch in diesem Jahr bei der Umfrage angegeben, dass mangelnde Deutsch- und Mathematikkenntnisse oder fehlende Sozialkompetenzen eine Ausbildung verhinderten oder erschwerten. Mehr als jeder zweite Betrieb (57 Prozent) unterstütze inzwischen mit Nachhilfeangeboten die Lehrlinge, um schulische Wissenslücken zu schließen.

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An die Adresse der Kultusminister gerichtet forderte Driftmann: «Beim Thema Schulbildung muss die Zeit der Sonntagsreden vorbei sein.» Von der versprochenen Halbierung der Abgängerzahl ohne Schulabschluss sei man immer noch weit entfernt. «Bildungsstandards dürfen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müssen von allen Schülern wirklich erreicht werden». Auch lernschwächere Schüler müssten besser gefördert werden. dpa
(8.5.2012)

Zum Bericht: “Ausbildung: Lage aktuell rosig – aber Probleme zeichnen sich ab”

 

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