KOBLENZ. Sie ist Grund- und Hauptschullehrerin in Rheinland-Pfalz, unterrichtet aber größtenteils an einer Realschule plus. Dafür will die Lehrerin genauso viel Geld bekommen wie ihre Kollegen und geht deshalb vor Gericht.
Das Verwaltungsgericht Koblenz hat sich mit der Frage beschäftigt, ob alle Lehrer an einer Schule das gleiche Geld bekommen sollen. Geklagt hatte eine ausgebildete Grund- und Hauptschullehrerin aus Nentershausen im Westerwaldkreis, die an einer Realschule plus unterrichtet. Sie bekommt dafür weniger Geld als ihre zu Realschullehrern ausgebildeten Kollegen.
«Das ist absurd», sagte der Anwalt der Klägerin. Eine Entscheidung in dem Musterverfahren, in dem die Lehrerin unter anderem vom Verband Bildung und Erziehung (VBE) unterstützt wird, will das Gericht innerhalb von zwei Wochen bekanntgeben. Der Vorsitzende Richter sagte, das Problem sei durch den Wegfall der Hauptschulen entstanden. Die Realschule plus ist eine Schulform in Rheinland-Pfalz, die aus der Zusammenführung von Real- und Hauptschulen hervorgegangen ist. Es gibt die kooperativen und die integrativen Realschulen.
Vertreter des Landes betonten vor Gericht, das Beamtenbesoldungsrecht ordne die Bezahlung rein nach der Ausbildung an. Grundsätzlich sei es möglich, den Wechsel in eine höhere Gehaltsstufe zu prüfen. Das hatte die Klägerin aber nicht angestrebt.
Die Lehrerin selbst argumentierte, sie erfülle die Aufgaben an der Realschule plus genauso gut wie Kollegen mit einer Ausbildung zum Realschullehrer. Es müsse für die gleiche Arbeit das gleiche Geld geben. Sie sieht ihre Qualifikation durch ihren täglichen Einsatz belegt. Dem entgegneten Vertreter des Landes, ein Kollegium in einer Schule arbeite stets im Team, so würden unterschiedliche Ausbildungsgänge und Kompetenzen ausgeglichen. Das Urteil wird in den nächsten zwei Wochen erwartet. dpa
(11.4.2013)
