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Umfrage: Fast alle Eltern wollen die Ganztagsschule – flächendeckend

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BERLIN. Eine Umfrage unter Eltern zeigt: Die familienpolitischen Ziele der Regierung wie der Opposition decken sich nur punktuell mit den Interessen der Betroffenen. Ganz oben auf der Wunschliste: ein einheitliches Schulsystem und ein flächendeckendes Ganztagsangebot.

Eltern haben offenbar zumeist andere Wünsche, als Politiker meinen. Foto: Glyn Lowe Fotoworks (CC BY 2.0)

Eltern haben nach einer Studie oft andere Vorstellungen von Familienpolitik als Parteien. Während die Politik über die Abschaffung des Ehegattensplittings und den schnellen Wiedereinstieg von Frauen in den Beruf diskutiert, findet eine Mehrheit der Eltern das Ehegattensplitting (81 Prozent) gut. Und 42 Prozent sind für eine Job-Pause von drei Jahren oder mehr nach der Geburt des Kindes. Das sind Ergebnisse einer am Dienstag in Berlin vorgestellten forsa-Studie im Auftrag der Zeitschriften «Eltern» und «Eltern Familiy».

Grundsätzlich wünschen sich Eltern mehr Chancengleichheit, Wahlfreiheit sowie einen Staat, der die richtigen Rahmenbedingungen für Familien schafft. Dazu zählen vor allem die Unterstützung benachteiligter Familien, eine partnerschaftliche Arbeitsteilung sowie (93 Prozent) ein bundesweit einheitliches Bildungssystem. Insgesamt 87 Prozent finden ein flächendeckendes Angebot an Ganztagsschulen gut, sofern es dafür keinen Zwang gibt.

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91 Prozent der Befragten sind dafür, nicht-berufstätige Ehepartner in der Krankenversicherung weiter kostenfrei mitzuversichern. Ein verpflichtendes kostenloses letztes Kindergartenjahr steht bei den befragten Eltern (83 Prozent) ebenfalls oben auf der Wunschliste.  53 Prozent halten einen Verzicht von Gutverdienern auf das Kindergeld für akzeptabel. 49 Prozent sind dafür, das am 1. August startende Betreuungsgeld zurückzunehmen. Immerhin 61 Prozent können konkrete familienpolitische Ziele der schwarz-gelben Bundesregierung nicht erkennen.

Für Familienministerin Kristina Schröder (CDU) zeigt die Studie, dass die Familienpolitik kein Anhängsel der Arbeitsmarktpolitik sein dürfe. Sie belege aber auch, dass die Bestrebungen von SPD und Grünen zur Abschaffung der Ehegattensplittings und der beitragsfreien Mitversicherung «ein Frontalangriff auf die Bedürfnisse von Eltern und Kindern» seien. Die SPD-Vizevorsitzende Manuela Schwesig sieht in den Ergebnissen der Umfrage dagegen «eine herbe Abrechnung mit der schlechten Familienpolitik der Bundesregierung». Dies sei die Quittung dafür, dass Schwarz-Gelb «jahrelang nichts für Familien getan» habe.

Der Sozialexperte der CSU-Bundestagsgruppe, Max Straubinger,  fühlt sich wiederum durch die Studie bestätigt. «Vieles von dem, was sich die Eltern laut der Umfrage wünschen, vertritt die CSU», sagte er dem «Straubinger Tagblatt» dpa

(9.4.2013)

Zum Bericht: “Umfrage: Viele Familien fühlen sich im Alltag unter Druck”

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