Hannover. Bei einer Gedenkveranstaltung erinnerte die Universität Hannover an die Opfer ideologischer Schikanierung an der Hochschule zwischen 1933 und 1945. Nun soll eine Arbeitsgruppe sich der Profiteure widmen.
Knapp 70 Jahre nach Ende des Nazi-Regimes hat die Universität Hannover an die zwischen 1933 und 1945 verfolgten Studenten, Mitarbeiter und Professoren erinnert. «Das Unrecht ist nicht wieder gutzumachen», betonte Uni-Präsident Erich Barke bei der Gedenkveranstaltung, zu der auch Nachkommen der Opfer eingeladen worden waren. Rund 50 Angehörige der damaligen Technischen Hochschule waren während der Zeit des Nationalsozialismus wegen ihrer jüdischen Herkunft oder aus politischen Gründen aus dem Amt gejagt worden. Vielen wurde der Doktortitel entzogen.
Eine eigens eingesetzte Arbeitsgruppe des Senats hat die ideologisch motivierten Schikanen an der Hochschule recherchiert. Der Sprecher des Senats, Prof. Holger Butenschön, stellte einige Einzelschicksale vor. Zu den verfolgten Professoren zählte beispielsweise der 1933 im tschechischen Exil erschossene Philosoph Theodor Lessing. Butenschön kündigte einen zweiten Bericht an, der sich mit NS-bedingten Begünstigungen an der Hochschule befassen wird. Dabei soll es um diejenigen gehen, die davon profitiert haben, dass Mitarbeiter und Wissenschaftler zu Unrecht entlassen wurden. (dpa)
zum Bericht: Jüdische Kollegen im Stich gelassen – Lehrerverband: “Wir schämen uns”
