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Wütende Eltern rechnen auf der Abschlussfeier mit der Schule ab

LÜDGE. Eklat bei der Abschlussfeier einer Haupt- und Realschule im nordrhein-westfälischen Lüdge: Nach der feierlichen Zeugnisvergabe trat eine Mutter ans Pult – und äußerte auch im Namen weiterer Eltern schwere Vorwürfe gegenüber der Schule und der Lehrerschaft. Die meisten der Pädagogen verließen den Saal, was – wie die „Lippitsche Landes-Zeitung“ berichtet – von den Schülern mit Buh-Rufen und Pfiffen quittiert wurde. „Diese Abschlussfeier hat ihrem Namen keine Ehre gemacht“, so kommentierte die Zeitung.

Die Verleihung der Abschlusszeugnisse bot den Rahmen für eine Inszenierung von Elternseite. Foto: Melanie Jedryas / pixelio.de

Zunächst begann die Feierstunde harmonisch. Die 89 Schulabgänger zogen in die Aula ein. Der stellvertretende Bürgermeister überbrachte Glückwünsche im Namen der Stadt. Zwei Abschlussschüler sangen für ihre Mitschüler und Eltern. Der Schulleiter zog Vergleiche zum Sport. Dann der Bruch. Eine Mutter trat ans Podium und las vor der versammelten Festgesellschaft aus einem vorbereiteten Schreiben vor: „Schüler wurden eingeschlossen, Mobbing wird ignoriert, viele Schüler werden gezielt verspottet und klein gemacht und andere nach Sympathie bevorzugt, das ist sehr unprofessionell.” Sie spreche auch im Namen einiger weiterer Eltern, erklärte sie.

Dem Schulleiter zufolge habe die Mutter offenbar die Abschlussfeier für einen geeigneten Zeitpunkt gehalten, mit der Schule “abzurechnen”. Eine Erlaubnis zur Beteiligung an der offiziellen Veranstaltung habe nicht vorgelegen. Der Versuch einer differenzierten Darstellung sei nicht festzustellen gewesen, sodass sich das Kollegium insgesamt diffamiert gefühlt habe. Kein einziger der Vorwürfe sei jemals von Elternvertretern an ihn herangetragen worden, meint der Schulleiter. Zu keinem Zeitpunkt habe es konkreten Handlungsbedarf gegeben.

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Die Gruppe der opponierenden Eltern, befragt von der Redaktion der „Lippischen Landes-Zeitung“, blieb jedoch bei ihrer Meinung: „Teilweise wurden Lehrer und Schulleitung darauf angesprochen. Es wurde aber alles gut unter den Teppich gekehrt. Ich weiß definitiv von einem Mädchen, das regelrecht von Lehrern vorgeführt und bei jeder Gelegenheit schikaniert wurde”, erklärte die Mutter, die das Wort ergriffen hatte. Eine weitere Mutter fügte hinzu: „Mit Mobbing kann die Schule auch nicht umgehen. Da wird eher dazu gedrängt, die Schule zu verlassen, anstatt sich darum zu kümmern. Ich weiß von drei Fällen.” Offen bleibt die Frage, warum die angeblichen Probleme nicht schon vor der Abschlussfeier öffentlich gemacht wurden. News4teachers

 

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