MÜNCHEN. Probleme bei den Grundrechenarten: Rund fünf Prozent der Schulkinder im Grundschulalter haben mit einer Rechenstörung zu kämpfen. Ihnen fehlt die Vorstellung für Zahlen, für Mengen, fürs Abschätzen und fürs Überschlagen. Das haben Forscher der Ludwig-Maximilians-Universität München in einer Studie mit 1633 Kindern herausgefunden. Die Störung kann Kinder in ihrer schulischen und psychischen Entwicklung stark beeinträchtigen. Kinder haben häufig Angst vor der Schule und entwickeln ein negatives Selbstbild. Die Rechenstörung tritt nicht isoliert auf, so ein weiteres Ergebnis der Untersuchung: So hatten 57 Prozent der Kinder mit einer Rechenstörung obendrein mit einer Lese- oder Rechtschreibstörung oder gleich mit beiden zu kämpfen. Auch das Geschlecht scheint eine Rolle zu spielen: Jungen haben häufiger eine Rechtschreibstörung, Mädchen häufiger eine Rechenstörung. Schwierigkeiten beim Lesen haben Mädchen und Jungen dagegen ähnlich oft. Die Ursache dafür haben die Forscher nicht gefunden. Eventuell sind biologische Faktoren der Auslöser, da die Lernumgebung für beide Geschlechter vergleichbar war. dpa
