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Google öffnet seinen „Classroom“ – und drängt damit in Deutschlands Schulen

BERLIN. Google verspricht Großes: Der Internet-Gigant hat ein Instrument entwickelt, das „Lehrern Zeit spart, die Unterrichtsplanung vereinfacht und die Kommunikation mit Kursteilnehmern erleichtert“ – und für Deutschlands Schulen (wie für die in 41 anderen Staaten) ab sofort gratis zur Verfügung steht. „Classroom“ heißt das Programm, mit dem Google seine Online-Dienste verstärkt in den Unterricht bringen will.

Bietet bald den Service "Classroom" an: die Suchmaschine Google. Foto: Alexander Klaus / pixelio.de
Bietet ab sofort den Service “Classroom” an: die Suchmaschine Google. Foto: Alexander Klaus / pixelio.de

„Mit ‚Classroom‘ können Lehrer ganz ohne Papier Aufgaben erstellen, verteilen und wieder einsammeln. Um Zeit zu sparen, können für jeden Kursteilnehmer automatisch Kopien eines Google-Dokuments angelegt werden. ‚Classroom‘ erstellt automatisch Google Drive-Ordner für die einzelnen Aufgaben und Kursteilnehmer. So behalten alle stets den Überblick“, so heißt es in einer Erklärung von Google. Und weiter: „Die Kursteilnehmer können auf der Seite mit Aufgaben sehen, woran sie als Nächstes arbeiten müssen, und mit nur einem Klick loslegen. Lehrer sehen auf einen Blick, wer Aufgaben abgeschlossen hat und wer nicht. Sie können direkt in ‚Classroom‘ in Echtzeit Feedback geben und Aufgaben benoten.“

Schöne neue Datenwelt? „Classroom“ verbindet Google-Dienste wie GMail, die Online-Festplatte Drive und die Textverarbeitung Docs. Das Angebot ist im Programmpaket „Google Apps for Education“ kostenlos. Die Schulprogramme enthielten keine Anzeigen und werteten auch keine Nutzerdaten für Werbung aus, betont Google. In den USA war der Konzern dafür kritisiert worden, dass in den bisherigen Bildungs-Anwendungen zwar keine Werbung angezeigt worden sei, aber die Auswertung der Daten im Hintergrund weiterlief. „Apps for Education“ hat nach Angaben von Google rund 30 Millionen Nutzer weltweit.

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Kritik wird an dem Angebot für Schulen bislang eher verhalten geäußert. „Auch wenn das alles sehr fortschrittlich klingt, eine gewisse Skepsis bleibt wohl bestehen. Vor allem viele Eltern stehen dem Phänomen, dass Großunternehmen wie Google nun so bereitwillig die kostenlose Bereitstellung des Unterrichtsmaterials für staatliche Bildungseinrichtungen übernehmen, noch misstrauisch gegenüber. So kommen in den User- Kommentaren zu Berichten über das neue Produkt viele Kritiker zur Sprache, meistens Eltern von Schulkindern, die sich vor allem Sorgen um die Privatsphäre der Schüler machen“, so heißt es in einem Bericht auf t-online.de

Weiter wird dort kritisch angemerkt: „Und letzten Endes darf auch der erhebliche Arbeitsaufwand, den diese Arbeitsweise für die Lehrer bedeuten würde, nicht unterschätzt werden. Von ihnen würde damit eine dauerhafte Erreichbarkeit zur Kommunikation mit den Schülern erwartet, was bei einer durchschnittlichen Klassenstärke von fast dreißig Schülern unrealistisch erscheint.“ News4teachers

Hier geht es zur Seite von Googles “Classroom”.

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