BERLIN/FRANKFURT AM MAIN. Ein Investitionsprogramm für mehr Qualität in den Kitas hat die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) in Berlin während der öffentlichen Anhörung des Bundestagsausschusses für Familie, Senioren, Frauen und Jugend zur Verbesserung des Ausbaus und der Qualität der Kindertagesstätten vorgeschlagen.
„Der Bundestag muss das von Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) vorgelegte Programm ausweiten. Auch in die Qualität der Kitas muss investiert werden, nicht nur in dringend benötigte Brücken, Straßen und Infrastrukturmaßnahmen. Wer nach dem Ausbau der Kitas jetzt mehr Qualität will, muss auch die nötigen Gelder bereitstellen“, sagte Norbert Hocke, für Jugendhilfe und Sozialarbeit verantwortliches GEW-Vorstandsmitglied, in der Anhörung. Hocke war als Sachverständiger geladen.
Die 600.000 Beschäftigten erwarteten nach dem „Kita-Gipfel“ in der vergangenen Woche, dass eine spürbar bessere Erzieher-Kind-Relation, mehr Zeit für Dokumentation und Beobachtung sowie die dringend notwendige Freistellung der Leitungskräfte vom Gruppendienst nun zügig umgesetzt werden. Wie solle ein Betrieb mit zehn bis 20 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern geführt werden, wenn die Kita-Leitung ständig als Vertretungsreserve im Gruppendienst stehe? „Dieser katastrophale Zustand muss dringend beendet werden.“
Wer immer neue Anforderungen stelle, müsse auch dafür sorgen, dass diese in den Kitas erfüllt werden können. „Qualität hat ihren Preis. Der Bundestag ist nun gefordert, die Empfehlungen des ‚Kita-Gipfels‘ materiell zu untersetzen“.
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