BERLIN. In Berlins Regierungskoalition gibt es Streit um die Einschulung. Berlins CDU setzt sich dafür ein, die Regelung abzuschaffen, nach der schon fünfeinhalbjährige Kinder schulpflichtig werden. Eine von der Partei in Auftrag gegebene Umfrage untermauert die Forderung.
Die Mehrheit der Berliner ist laut einer Umfrage für eine Einschulung mit sechs Jahren. Die Früheinschulung soll demnach freiwillig sein. Bislang werden Kinder in Berlin zum Teil schon mit fünfeinhalb Jahren eingeschult. 85 Prozent der gut 1000 befragten Bürger hätten sich für eine Änderung ausgesprochen, teilte die Berliner CDU-Fraktion am Samstag mit. Sie setzt sich schon länger für eine spätere Einschulung von Grundschulkindern ein und hatte die Umfrage beim Meinungsforschungsinstitut Forsa in Auftrag gegeben.
Aktuell gilt: Ein Kind wird in dem Jahr eingeschult, in dem es sechs Jahre alt wird. Dezember-Kinder sind damit bei der Einschulung im August gut fünfeinhalb Jahre alt. Seit Jahren steigt die Zahl der Kinder, die auf Antrag der Eltern ein Jahr länger in der Kita bleiben.
Forsa hatte die Teilnehmer befragt, wie sie es fänden, «die Schulpflicht wieder ab 6 Jahren beginnen zu lassen und die Früheinschulung auf freiwilliger Basis beizubehalten». Den Angaben zufolge gaben 59 Prozent der Befragten an, das «sehr gut» zu finden. 26 Prozent beurteilten es als «eher gut». Jeweils sechs Prozent gaben an, das weniger oder gar nicht gut zu finden. Nicht alle Befragten waren Eltern. (dpa)
zum einschlägigen Passus im Berliner Schulgesetz
zum Bericht: Früheinschulung – Jeder sechste Berliner Erstklässler wird zurückgestellt