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GEW kritisiert niedrige Gefährdungseinstufung des Lehrerberufs

MÜNCHEN. Bayern ist nach Angaben des Landesverbands der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft weit von einem funktionierenden und guten Gesundheitsmanagement im Schulbereich entfernt. Das schreibt der Landesverband in einer Pressemitteilung.

Psychische Gefährdungen spielen im Schulbereich eine immer größere Rolle, so die GEW Bayern. Foto: fakelvis / Flickr (CC BY-SA 2.0)

„Der ‚Aktionsrat Bildung‘ sieht in seinem Gutachten ‚Psychische Belastungen und Burnout beim Bildungspersonal‘ die Gesundheitsförderung und die Prävention psychischer Erkrankungen und von Burnout bei Beschäftigten im Bildungswesen als dringende und nachhaltig zu verstärkende Aufgabe von Ländern und Bund an.“ Doch in Bayern würden selbst bestehende Gesetze, etwa das Arbeitsschutzgesetz oder das Arbeitssicherheitsgesetz, seit Jahrzehnten im Schulbereich konsequent ignoriert, so die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) Bayern in ihrem Schreiben. „Nach diesen Gesetzen müssen Arbeitgeber Betriebsärzte und Fachkräfte für Arbeitssicherheit bestellen, die sie beim Arbeitsschutz beziehungsweise bei der Vermeidung von Gefährdungen ihrer Beschäftigten unterstützen sollten.“ Darin eingeschlossen seien ausdrücklich auch psychische Gefährdungen, die im Schulbereich eine immer größere Rolle spielten.

„An Bayerns Schulen? Fehlanzeige! Eine bayerische Lehrkraft muss sich immer an ihren privaten Hausarzt wenden, wenn gesundheitliche Probleme im Zusammenhang mit ihrer Beschäftigung auftauchen. Vor Ort wird sie hier vollkommen allein gelassen.“ Zudem werde die gesetzlich vorgeschriebene Gefährdungsbeurteilung der Tätigkeit auf den Schulleiter abgewälzt, der dafür weder ausgebildet sei noch Ressourcen zur Verfügung habe. „Das ist alles nur möglich, weil Bayern Lehrerinnen und Lehrer auf eine genauso niedrige Gefährdungsstufe wie Büroberufe einordnet“ – nach Ansicht der GEW unhaltbar. „Kein Betrieb dürfte sich ein derart schlechtes Gesundheitsmanagement leisten wie Bayerns Schulen! Hier besteht dringender Handlungsbedarf!“

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Titelbild:  Crashmaster/Flickr CC BY-NC 2.0

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