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Auch wir sind Charlie: Die Meinungsfreiheit lebt!

DÜSSELDORF. Wem bislang noch nicht klar war, wo die Frontlinie verläuft, der wurde nun erneut brutal darauf gestoßen. Das Attentat von Paris galt vordergründig der Redaktion von “Charlie Hebdo”, tatsächlich uns allen: allen, denen die Freiheit etwas bedeutet.Charlie

Vor wenigen Wochen, am 16. Dezember, geschah die unfassbar monströse Bluttat von Peshawar. Mehr als 140 Menschen, die meisten davon Kinder, kamen ums Leben, als Terroristen eine Schule stürmten. Sie zielten darauf, das wohl größtmögliche Leid zu erzeugen – Kinder zu töten, eine Bildungseinrichtung als Symbol für Zukunft zu zerstören, um eine Gesellschaft in ihren Grundfesten zu erschüttern. Letzteres dürfte den Extremisten gelungen sein. So wie es ihnen auch gestern gelungen ist, indem sie auf einen Kern unserer Demokratie zielten: die freie Meinungsäußerung.

Die Täter sind Moslems, jedenfalls nach eigenem Bekunden. In Peshawar waren die Opfer aber gleichfalls Muslime, Kinder mit dem gleichen religiösen Bekenntnis wie ihre Mörder – und dies macht deutlich, dass es hier nicht um einen Krieg zwischen Morgen- und Abendland geht, nicht um einen Konflikt zwischen Islam und Christentum, auch wenn so mancher derjenigen, die in diesen Tagen in Dresden oder andernorts in Deutschland im Rahmen der Pegida-Bewegung gegen „Religionskriege“ demonstrieren, das gerne so vermitteln möchte.

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Wir stehen am Rande eines Weltkrieges, dessen Frontlinie zwischen Barbarei und Zivilisation verläuft – nicht zwischen Ost und West. Barbarei, das ist die blinde Zerstörungswut, Mordlust und Bildungsfeindlichkeit der Islamisten, das ist aber auch die Intoleranz und Dumpfheit von Fremdenfeinden hierzulande. Zivilisation, das ist eine Welt, in der Kultur, Bildung und ein friedliches Miteinander in Freiheit (samt Freiheit zur Satire) zentrale Werte sind. Die 17-jährige Schülerin Malala, gerade mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet, steht mit ihrem friedlichen und mutigen Kampf für das Recht auf Schulbildung derzeit wie keine zweite für diese aufgeklärte Welt – eine junge Muslima, wohlgemerkt.

Wir trauern um die Opfer von Peshawar, wir trauern um die Opfer von Paris. Und wir werden von der Meinungsfreiheit nicht lassen. Um es mit den Worten derjenigen auszudrücken, die seit gestern in sozialen Netzwerken zu Hunderttausenden ihre Solidarität mit der Redaktion von “Charlie Hebdo” bekunden: Wir sind Charlie.

Die Redaktion von News4teachers

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