POTSDAM. Bei einigen Brandenburger Schülern fehlen auf den Zeugnissen Noten in bestimmten Fächern. Lehrer waren krank, Unterricht fiel aus. Leistungen konnten damit nicht benotet werden.
Rund 1500 Brandenburger Schüler erhalten nach Angaben des Bildungsministeriums am Freitag keine kompletten Halbjahreszeugnisse. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Zahl der Betroffenen um die Hälfte reduziert werden, betonte Bildungsminister Günter Baaske (SPD) am Montag.
Die Fraktionen von Bündnis 90/Grüne und CDU haben den Bildungsminister in einem Brief unterdessen aufgefordert, dafür zu sorgen, dass mit Beginn des zweiten Schulhalbjahres der Unterricht an allen Schulen vollständig erteilt wird. Ein Konzept soll vorgelegt werden, wie der versäumte Stoff nachgeholt wird.
Weil Unterricht ausgefallen war, fehlen unter anderem Noten in Religion, Sport, Physik, Musik und Biologie. Bis zum Jahreszeugnis soll es wieder Noten geben.
Nach Angaben von Baaske sind rund 0,6 Prozent der insgesamt rund 243 000 Schüler an öffentlichen Schulen betroffen, die unvollständige Zeugnisse erhalten. 17 Schulen der insgesamt 742 öffentlichen Schulen haben solche Fälle.
Um den Stundenausfall zu verringern, nutzt das Ministerium auch das 10-Millionen-Euro Vertretungsbudget. Es ermöglicht befristete Einstellungen. Oft fehlten trotz intensiver Suche jedoch fachspezifische Lehrkräfte oder Seiteneinsteiger, betonte Baaske. Derzeit wolle das Ministerium Musiklehrer, die an freien oder staatlichen Musikschulen arbeiten, für den zeitweisen Schuldienst interessieren. Auch mit Sportverbänden werde gesprochen, um Unterstützung zu finden. dpa
Zum Bericht: Unvollständige Zeugnisse wegen Unterrichtsausfalls