HANNOVER. Der Streit um ausgesetzte Klassenfahrten an einigen Gymnasien in Niedersachsen könnte nach Ansicht der Grünen durch eine Übernahme der Reisekosten für die Lehrer gelöst werden. «Für engagierte Lehrer dürfen Klassenfahrten kein privates Zuschussgeschäft sein», sagte Grünen-Landeschef Jan Haude. Aus diesem Grund habe der Landesvorstand der Grünen beschlossen, die bisherigen Regelungen auf den Prüfstand zu stellen.
Wegen rechtlicher Bedenken sehen diese unter anderem vor, dass Lehrer die Unterkunft und die Verpflegung bei Klassenfahrten selbst zahlen müssen. «Diese Situation wird zu Recht kritisiert und muss dringend angegangen werden», heißt es in dem Beschluss. Klassenfahrten hätten für das Schulleben eine elementare Bedeutung. Haude: «Daher gilt es, endlich zeitnah eine gemeinsame Lösung zu finden, um den Klassenfahrtenboykott an den Gymnasien zu beenden.»
Die Grünen sind der kleinere Koalitionspartner in der SPD-geführten Landesregierung. Kultusministerin Frauke Heiligenstadt ist von der SPD. Hintergrund für die Weigerung einiger Lehrer, mit ihren Schülern auf früher übliche Klassenfahrten zu gehen, ist die von SPD und Grünen beschlossene Erhöhung der Unterrichtsverpflichtung für Lehrer an Gymnasien zum Beginn des laufenden Schuljahres. Statt 23,5 müssen sie inzwischen 24,5 Stunden pro Woche unterrichten. dpa