DORTMUND. „Bei den Ausgaben pro Schüler hat NRW im bundesweiten Ländervergleich noch viel Luft nach oben“, kommentiert Udo Beckmann, der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung NRW, in einer Pressemitteilung die Veröffentlichung des Statistischen Bundesamtes zu den Bildungsausgaben. Demnach gab es 2012 in Nordrhein Westfalen mit 5500 Euro die niedrigsten Ausgaben pro Schüler. Der Durchschnitt lag bei 6300 Euro.
„Auch wenn es seit 2012 weitere Investitionen im Schulbereich gibt, ändert das im Ländervergleich grundsätzlich nichts an der desolaten Situation“, so der Vorsitzende des Verbandes Bildung und Erziehung (VBE) NRW. Zudem relativierten sich auch die von der Landesregierung „immer wieder propagierten hohen Personalausgaben“. 4700 Euro wurden 2012 pro Schüler als Personalausgabe verbucht, im Durchschnitt waren es 5100 Euro. „Auch hier hinkt NRW hinterher. Wer wie unsere Landesregierung kein Kind zurücklassen will, individuelle Förderung und Inklusion als zentrale Herausforderung beschreibt, der muss die notwendigen Ressourcen dafür zur Verfügung stellen.“ Das gelte sowohl im personellen Bereich als auch im Bereich der Schulbauten und deren Ausstattung, für die die Kommunen verantwortlich seien. „Es ist dem Engagement der Lehrkräfte zu verdanken, dass NRW trotz der vergleichsweise schlechten Rahmenbedingungen in Leistungsvergleichen noch so gut abschneidet“, sagt Beckmann.
Besonders schlecht sehe es bei den Grundschulen aus: „Bei den Ausgaben pro Grundschüler gab es in den vergangenen acht Jahren lediglich einen Zuwachs von rund 24 Prozent. Im Bundesdurchschnitt wurde seit 2005 allerdings 32 Prozent mehr Geld ausgegeben, in Hamburg sogar 53 Prozent mehr. Wenn die Entwicklung so weitergeht wie bisher, wird NRW die rote Laterne auf Dauer behalten, und Schüler aus NRW werden das Nachsehen haben.“
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