DRESDEN. Mit mehr individueller Berufsberatung will Sachsen verhindern, dass Jugendliche die Schule ohne Abschluss verlassen. Ab dem Schuljahr 2016/2017 soll es dafür an 150 Oberschulen Praxisberater geben, sagte die sächsische Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) am Mittwoch, 01. April, in Dresden.
An 50 Schulen wurden bereits im vergangenen Jahr Praxisberater eingesetzt. Dieses und weitere Schul-Programme fördern der Freistaat, das Bundesbildungsministerium und die Bundesagentur für Arbeit bis zum Jahr 2020 mit insgesamt rund 100 Millionen Euro. Schulleiter Matthias Kranz hält die Unterstützung für ein „unbedingtes Muss“. Berufseinstiege seien an seiner Schule dadurch besser gelaufen, obwohl die Schüler „problematischer“ geworden seien, sagte Kranz. Die Jugendlichen hätten so einen kontinuierlichen Ansprechpartner, der sie von „Irrwegen“ zurück auf den Weg der Realität führen könne, so Kultusministerin Kurth.
Mit einem fächerübergreifenden Grundkurs sollen auch Gymnasiasten besser auf die Arbeitswelt vorbereitet werden. Man könne es sich nicht mehr leisten, dass Abiturienten nicht wüssten, was sie beruflich machen und sich erst einmal ausprobieren wollten, sagte Kurth. „Das ist Lebenszeit, das kostet Geld.“ Der Anteil der Schulabbrecher sank in Sachsen 2014 von 10,1 Prozent auf 8,6 Prozent, ist damit aber noch überdurchschnittlich hoch. dpa

