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Schulpreis-Gewinner Jenaplanschule Rostock: Frontalunterricht praktisch abgeschafft

BERLIN. Große Auszeichnung für die Jenaplanschule in Rostock. Sie ging als eine der Gewinnerinnen des Deutschen Schulpreises 2015 hervor.

Die Jenaplanschule in Rostock ist eine der Gewinnerinnen des mit insgesamt 243 000 Euro dotierten Deutschen Schulpreises 2015. Im Rahmen einer Veranstaltung mit Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) erhielt Schulleiter Martin Plant am Mittwoch in Berlin die mit 25 000 Euro ausgestattete Auszeichnung. Der Hauptpreis mit 100 000 Euro Prämie ging an die Gesamtschule Barmen in Wuppertal. 25 000 Euro erhielten neben der Jenaplanschule Grundschulen in Bremen und Flensburg sowie ein Hamburger Gymnasium. Die Jenaplan-Schule war die einzige für den Preis nominierte Schule aus Mecklenburg-Vorpommern.

Schüler an der Jenaplanschule arbeiten sehr eigenständig. (Foto: Deutscher Schulpreis/ Theodor Barth)

In der seit 15 Jahren bestehenden Jenaplanschule werden 420 Schüler in den Klassen 1 bis 10 unterrichtet. Das Konzept besteht nach Angaben der Schulleitung auf jahrgangs- und fächerübergreifendem Unterricht. In Teilen können die Schüler Unterrichtsinhalte auch mitbestimmen.

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Wie die Vize-Schulleiterin Astrid Abraham berichtete, sieht das Konzept vor, dass Kinder mit besonderen Fähigkeiten genauso gefördert werden wie solche mit Lernschwierigkeiten. Durch die Mischung der verschiedenen Jahrgänge können sich die Kinder in den meisten Fällen selbst helfen. «Dadurch kommt es zu einer ausgesprochen hohen Sozialkompetenz. Wir geben unseren Kindern mehr Ruhe für das Lernen», betonte Abraham. Den klassischen Frontalunterricht gebe es kaum noch.

Ein Beispiel für den fächerübergreifenden Unterricht sei das aktuelle Thema der Mittelgruppe mit den Klassen 4 bis 6. Beim «Traum vom Fliegen» könnten Inhalte aus den Bereichen Mathematik, Physik oder Deutsch vermittelt werden. Die Kinder würden angehalten, sich ihre Materialien etwa in der Stadtbibliothek zu besorgen. «Es ist erstaunlich, mit welcher Selbstverständlichkeit die Kinder ihre Ergebnisse später präsentieren», sagte die Pädagogin. Der Erfolg der Konzepts zeige sich auch daran, dass die Jenaplanschule bei dem Schulvergleichstest Vera stets im vorderen Bereich abschneide.

Der Schulpreis wird von der Robert-Bosch-Stiftung und der Heidehof-Stiftung in Zusammenarbeit mit dem Magazin «stern» und der ARD vergeben. Über 1500 Schulen haben sich nach Veranstalterangaben seit dem Start des Programms 2006 an dem Wettbewerb beteiligt. Für die Entscheidung bewertete die Jury sechs «Kennzeichen für gute Schulqualität»: Leistung, Umgang mit Vielfalt, Unterrichtsqualität, Verantwortung, Schulleben und Schule als lernende Institution. dpa

Hier geht es zu Informationen zum Schulpreis

Hier geht es zur Webseite der Jenaplanschule

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