MAINZ. Eltern sollen bei grundsätzlichen Entscheidungen an rheinland-pfälzischen Schulen nach dem Willen der CDU-Landtagsfraktion unter Julia Klöckner stärker eingebunden werden. Was sonst noch an den Schulen besser werden soll, stellte Fraktionschefin Klöckner in einem Zehn-Punkte-Plan vor. Sie kritisierte vor allem die Lernmethode «Schreiben nach Gehör» – dabei wird Grundschülern das Schreiben zunächst mit einer Anlauttabelle beigebracht, Schreibschrift und Rechtschreibregeln folgen erst danach.
Die Einbindung der Eltern ist Teil eines Zehn-Punkte-Plans, den Klöckner zusammen mit der bildungspolitischen Sprecherin Bettina Dickes vorstellte. Dieser sieht auch vor, Quereinsteiger durch befristete Gehaltszulagen als Fachlehrer zu gewinnen.
Bei der Integration von Flüchtlingskindern forderte Klöckner die Einführung von Klassen, die dem regulären Unterricht vorausgehen. Damit kritisierte sie die Pläne der Landesregierung als nicht ausreichend. Laut der Fraktion sollten Kinder mit Sprachförderbedarf schon vor ihrer Einschulung in spezifischen Kursen unterrichtet werden. Erst bei ausreichenden Deutschkenntnissen könnten sie auf die Schulen verteilt werden, sagte Klöckner. Bildungsministerin Vera Reiß (SPD) hatte am Donnerstag von einer Ausweitung der Deutsch-Intensivkurse um rund 50 Prozent auf 224 gesprochen, die an den Schulen angeboten werden.
Forderungen kommen auch von Lehrerseite: Der Verband Bildung und Erziehung Rheinland-Pfalz pocht darauf, Lehrer an Realschulen plus und an Gesamtschulen bei der Besoldung gleichzustellen. Betroffen davon sind ehemalige Hauptschullehrer, die bei der Besoldung als Realschul-plus-Lehrer nicht hochgestuft wurden. Voraussetzung hierfür ist ein Befähigungsnachweis, der praktische und theoretische Prüfungen beinhaltet. Der Verband wirft der Landesregierung vor, durch scheinbar hohe Auflagen Lehrer zu verunsichern. Vor den Sommerferien hätten von rund 4000 Betroffenen nur knapp 1500 Kräfte Interesse an dem Befähigungsnachweis gezeigt. dpa