DRESDEN. Angesichts steigender Schülerzahlen im Zuge des Flüchtlingsandrangs hat der Sächsische Lehrerverband die unbefristete Einstellung von mehr Pädagogen gefordert. Die Lehrer würden langfristig gebraucht, um die Bildung schulpflichtiger Flüchtlinge zu gewährleisten, sagte der Verbandsvorsitzende Jens Weichelt am Mittwoch. Sie sei eine Pflichtaufgabe des Staates und spielt laut Verband eine Schlüsselrolle bei der Integration.
Der Zuwachs bei Schülern sei stetig, von langer Dauer und werde alle Schularten und Fächer betreffen, betonte Weichelt. «Die unsägliche Praxis befristeter Einstellungen suggeriert einen vorübergehenden Bedarf und trägt nicht zur Gewinnung von qualifiziertem Lehrernachwuchs bei.» Die 1000 Einstellungen zu Schuljahresbeginn hätten 755 ausscheidende Lehrkräfte ersetzt; tatsächlich habe der Mehrbedarf aber 400 Lehrer betragen, da sich die Schülerzahl um 6000 erhöht habe.
Nach Verbandsangaben gibt es derzeit 319 Vorbereitungsklassen, wo Schüler Deutsch als Zweitsprache lernen, 72 mehr als am Ende des vergangenen Schuljahres. Weichelt äußerte sich nach einem Spitzengespräch über die Integration von Flüchtlingskindern in Kita und Schule, zu der Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) geladen hatte. dpa