MAINZ. Von einem Kita-Skandal war die Rede. Alles nur heiße Luft? Der Vorwurf von sexuellen Übergriffen und Gewalt unter Kindern in einer katholischen Kita in Mainz hat sich nach Ermittlungen der Staatsanwaltschaft jedenfalls nicht bestätigt. Die Vorwürfe hatten im Sommer zu Kündigungen von sieben Mitarbeitern geführt. «Es haben sich bislang überwiegend entlastende Erkenntnisse ergeben», teilte die Leitende Oberstaatsanwältin, Andrea Keller, in Mainz mit.
Die polizeilichen Ermittlungen seien zu einem vorläufigen Abschluss gekommen. Verhört wurden 32 Kinder, mehr als 35 Eltern und Bezugspersonen sowie weitere zehn Zeugen. Auch Kinderärzte, Rechtsmediziner und Sachverständige wurden laut Staatsanwaltschaft hinzugezogen. Die sechs beschuldigten Erzieherinnen und ein Erzieher hätten sich bislang nicht geäußert. Das Ermittlungsverfahren sei noch nicht abgeschlossen. Darin soll geklärt werden, ob das Kita-Personal seine Aufsichtspflicht verletzt hat.
Im Juni waren die Vorwürfe von Eltern publik geworden. Neben sexuellen Übergriffen und Gewalt soll es nach damaligen Angaben auch zu Erpressungen unter den Kindern gekommen sein. Das Bistum Mainz kündigte allen sieben Mitarbeitern und schloss die Einrichtung erst einmal. Sechs Mitarbeiter klagten gegen die Kündigung. Der Mainzer Generalvikar Dietmar Giebelmann verteidigte das Vorgehen. Zum damaligen Zeitpunkt seien die Vorwürfe der Eltern glaubhaft gewesen. dpa