BERLIN. Integrations-Lehrkräfte müssen nach Ansicht der Bildungsgewerkschaft GEW für ihre gesellschaftlich wichtige Aufgabe deutlich besser bezahlt werden. «Nach Abzug der Sozialabgaben bleibt vielen der akademisch qualifizierten Lehrkräfte von den Honoraren ein Einkommen, das knapp über dem Hartz-IV-Niveau liegt», sagte die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Marlis Tepe, in Berlin. «Die Trägerpauschale muss auf 4,40 Euro erhöht werden. Nur so können die Träger der Kurse Lehrkräfte anstellen und ihrer Qualifikation entsprechend bezahlen.»
In Berlin demonstrieren am heutigen Mittwoch Lehrer gegen schlechte Bedingungen in Integrationskursen. Das dem Innenministerium unterstellte Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) hatte die Trägerpauschale zum 1. Januar 2016 von 2,94 Euro auf 3,10 Euro erhöht, das Lehrer-Mindesthonorar für eine mehrjährige Trägerzulassung steigt von 20 auf 23 Euro.
In einem GEW-Gutachten wird errechnet, dass 1,2 Milliarden Euro notwendig sind, um den wachsenden Bedarf an Integrationskursen zu finanzieren. Ein Beitrag der Teilnehmenden ist in dieser Berechnung nicht vorgesehen. Der Bedarf nimmt laut GEW rasant zu: Das BAMF rechne 2016 damit, dass 430.000 Integrationskursplätze gebraucht werden. Zum Vergleich: 2014 hatten 142.000 Menschen an solchen Kursen teilgenommen. dpa
