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AfD-Antrag abgelehnt: Keine tägliche Zwangsbeflaggung von Schulen in Brandenburg

POTSDAM. An allen staatlichen Schulen soll täglich die Deutschlandfahne wehen. So wünscht es sich zumindest die AfD-Fraktion im brandenburgischen Landtag. Mit einem entsprechenden Antrag ist sie jetzt allerdings gescheitert.

Der Brandenburger Landtag hat die tägliche Beflaggung aller Schulen mit der Deutschlandfahne abgelehnt. Die AfD hatte dies gefordert, um schon den Schülern die demokratischen und republikanischen Traditionen Deutschlands zu vermitteln. Der AfD-Abgeordnete Thomas Jung erinnerte dazu an das «Sommermärchen» der Fußball-WM im Jahr 2006. «Es war ein Meer von Schwarz-Rot-Gold», sagte Jung. «Lassen sie uns an das Sommermärchen von 2006 anknüpfen.»

Das tägliche Hissen der Deutschlandfahne bleibt Brandenburgs Schulleitern wohl erst einmal erspart. Foto: Andreas Hermsdorf / pixelio.de

Doch die SPD-Abgeordnete Simona Koß und der CDU-Abgeordnete Gordon Hoffmann verwiesen darauf, dass die Schulen meist in Trägerschaft der Gemeinden sind, somit könnten nur diese über die Beflaggung entscheiden. «Uns geht es auch mehr um die Identifikation der Bürger mit den demokratischen Grundwerten, als um die Flagge», sagte Koß. Hoffmann zeigte sich überzeugt, «dass wir unserer Flagge mehr schaden als nützen, wenn wir die tägliche Beflaggung von oben herab anordnen.»

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Ähnlich äußerte sich auch Kathrin Dannenberg von den Linken. «Die demokratischen Grundwerte müssen im Unterricht vermittelt werden», sagte sie. Auch die Grünen-Abgeordnete Marie-Luise von Halem lehnte einen Flaggen-Erlass ab. «Aus Freiwilligkeit wird Zwang», meinte sie. «Und Zwang ist kein probates pädagogisches Mittel.» (dpa)

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