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Philologen zu missglücktem Mathe-Abi: „Heiligenstadts Maßnahmen führen zu großen Ungerechtigkeiten“

HANNOVER. Scharfe Kritik hat – wieder einmal – der Philologenverband Niedersachsen an den Reaktionen von Kultusministerin Frauke Heiligenstadt (SPD) auf das missglückte Mathe-Abitur geübt. Die vor dem Kultusausschuss des Landtages vom Kultusministerium bekundete Auffassung, dass die getroffenen Maßnahmen von den Schulen „als sehr großzügig” empfunden würden, träfen nicht zu, erklärte jetzt der  Verbandsvorsitzende Horst Audritz – das Gegenteil sei der Fall, wie aus den zahlreichen Zuschriften, die täglich beim Philologenverband von Lehrern, Eltern und Schülern eingingen, zu ersehen sei. An den Äußerungen zeige sich einmal mehr, dass die Bereitschaft fehle, die “groben Schnitzer” einzugestehen, die durch die missglückten Aufgabenstellungen im Mathe-Abitur entstanden seien. Stattdessen würden die konzeptionellen Mängel der Aufgabenstellungen immer noch unter den Teppich gekehrt und die Folgen dieses „Abitur-Desasters“ heruntergespielt.

Hat Ärger mit dem Zentralabitur:
Niedersachsens Kultusministerin Frauke Heiligenstadt kündigt ein neues Schulgesetz an. Foto: SPD-Fraktion im Niedersächsischen Landtag

Die von der Ministerin angeordnete Maßnahme, den Bewertungsmaßstab durch prozentuale Absenkung der Bewertungseinheiten zu ändern, löse die Probleme nicht, so meinen die Philologen, da sie zu einer eklatanten Ungleichbehandlung der Schüler führe. So würden auf diese Weise die Ergebnisse “guter” Schüler um bis zu drei Notenpunkte hochgesetzt, während die “schwächeren“ Schüler höchstens einen Punkt mehr bekämen oder aber sogar ganz leer ausgingen und damit – entgegen der Aussagen des Ministeriums – von der Änderung des Bewertungsmaßstabs kaum oder gar nicht profitieren könnten.

Laut Audritz müsse man sich fragen, „warum die Kultusministerin weiterhin die politische Verantwortung, die sie selbstverständlich für die missglückte Aufgabenstellung im Mathe-Abitur sowie die Nachteile für schwächere Schüler bei der Änderung der Bewertung hat, nicht endlich übernimmt, obwohl ihr weit und breit bestätigt werde, dass das Krisenmanagement des Ministeriums eine einzige Katastrophe ist“. n4t

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Zum Bericht: Heiligenstadt senkt Bewertungsmaßstab für missratene Mathe-Abiprüfungen um 12,5 Prozent

 

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