MAINZ. Eine Benachteiligung von Männern an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat ein Mitarbeiter des dortigen Instituts für Kernphysik beklagt. So seien bei einem Schnuppertag für Schüler 246 Plätze für Mädchen, aber nur 8 Plätze für Jungen angeboten worden, schrieb der Mitarbeiter in einem Brief an den Universitätspräsidenten Georg Krausch. Dieser reagierte umgehend und lud den Mitarbeiter zu einem Gespräch ein.
Es sei richtig, dass Frauen an der Universität Mainz (JGU) seit mehr als zwei Jahrzehnten gefördert würden, teilte die Universität mit. Dafür habe die Hochschule zahlreiche Preise erhalten. Eine Chancengleichheit sei näher – aber noch nicht erreicht. Zwar gibt es mittlerweile mehr weibliche als männliche Studienanfänger, doch nach der Promotion geht die Schere auseinander. So liegt der Anteil neu berufener Professorinnen zum Beispiel bei etwa 35 Prozent.
Der Mitarbeiter beklagte sich außerdem darüber, dass es zwar 54 Frauen- und Gleichstellungsbeauftragte an der Mainzer Uni gebe, aber niemanden für Männerförderung. Das sei angesichts einiger Studiengänge mit einem Frauenanteil von mehr als 80 Prozent nicht richtig. Außerdem werde mit dem Geld aller Studenten eine Frauenbibliothek finanziert, zu der Männer keinen Zutritt hätten. dpa