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Journalisten-Schüler checken Politiker-Aussagen im Fernsehen. Spitzenreiter bei den Falschmeldungen: AfD-Chefin Frauke Petry

KÖLN. Schüler der Kölner Journalistenschule haben vier Monate lang die Talkshows im deutschen Fernsehen geschaut und die Aussagen der Gäste einer Überprüfung unterzogen. Das Projekt mit dem Namen „Faktenzoom“ ergab: Jede siebte Behauptung entsprach nicht der Wahrheit. Am schlechtesten weg kam die AfD-Vorsitzende Frauke Petry.

Mehr als jede vierte Aussage falsch oder überwiegend falsch: AfD-Chefin Frauke Petry (Archivfoto). Foto: Metropolico.org / Flickr (CC BY-SA 2.0)

Von Dezember 2015 bis März dieses Jahres begutachteten zwölf angehende Journalisten die Sendungen „Menschen bei Maischberger“, „Anne Will“, „Maybrit Illner“ und „Hart aber fair“. „Wir haben uns gefragt: Halten sich Politiker in Talkshows an die Fakten? Das Ergebnis nach vielen Wochen Recherche ist ernüchternd. Bei manchem Parteivertreter war fast ein Drittel der Aussagen, die wir überprüfen konnten, falsch oder überwiegend falsch“, so berichten die Schüler auf ihrer Projektseite.

Insgesamt 14 Prozent der Aussagen, die überprüft werden konnten, seien entweder falsch oder überwiegend falsch gewesen. Negativer Spitzenreiter:  Frauke Petry, Bundessprecherin der AfD. Bei ihr habe mehr als jede vierte Aussage (28,9 Prozent) nichts oder nur wenig mit der Wahrheit zu tun gehabt. Ganz anders der CDU-Politiker Armin Laschet. Bei ihm seien lediglich 6,5 Prozent der Aussagen als „falsch“ oder „überwiegend falsch“ bewertet worden, womit Laschet an der Spitze des Positiv-Rankings liegt. „Überwiegend falsch“ sei eine Aussage immer dann bewertet worden, wenn sie einen wahren Kern habe, aber im Detail von den Fakten abweicht.

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Markus Söder (CSU), bayerischer Finanzminister, landete hinter Petry auf Platz zwei der Negativ-Wertung – er fiel mit 21,9 Prozent falschen oder überwiegend falschen Aussagen auf, Katrin Göring-Eckhardt (Grüne) und Katja Kipping (Linke) erreichten jeweils 15,9 Prozent. FDP-Chef Christian Lindner wurden 12,5 Prozent falsche oder überwiegend falsche Aussagen nachgewiesen. Der Chef der SPD-Bundestagsfraktion Thomas Oppermann landete bei 9,1 Prozent. N4t

Hier geht es zu der Projektseite.

 

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