POTSDAM. Die Rekordzahl an Spitzenabiturienten in Brandenburg ist laut Bildungsministeriums kein Indiz für lasche Prüfungen. «In diesem Jahr haben mit 231 so viele Mädchen und Jungs ein 1,0-er Abi gemacht wie nie zuvor. Das ist eine hervorragende Leistung», sagte ein Sprecher am Mittwoch in Potsdam. «Wer daraus schließt und behauptet, in Brandenburg sei jetzt das Kuschel-Abi mit Mini-Anforderung ausgebrochen, hat sich offensichtlich verrechnet.»
Landesweit wurden dieses Jahr 231 Abi-Prüfungen mit 1,0 bewertet – so viele wie noch nie, wie am Dienstag bekannt geworden war. Der Bildungsexperte der oppositionellen CDU-Landtagsfraktion, Gordon Hoffmann, hatte zu diesem Rekordwert erklärt, in den vergangenen Wochen hätten Fachlehrer und Wissenschaftler immer wieder öffentlich über zu einfache Prüfungsaufgaben geklagt. «Die Landesregierung muss sicherstellen, dass das Abiturniveau nicht absinkt.»
Das Bildungsministerium hielt dem entgegen, dass der Abi-Schnitt wie in den Vorjahren 2,3 betrage. Folgerichtig seien manche Schüler durchschnittlich schlechter gewesen als in den Vorjahren. «Das ist einfache Mathematik – aber die kann vielleicht nicht jeder.» dpa
