Website-Icon News4teachers

„Ins kalte Wasser geworfen“: Linke hält Umgang mit Lehramts-Seiteneinsteigern für unverantwortlich (und fordert eigenes Referendariat)

Anzeige

SCHWERIN. Die Linke hat eine bessere Ausbildung für Seiteneinsteiger in den Lehrerberuf gefordert. Die Fraktionsvorsitzende im Landtag, Simone Oldenburg, verlangte am Wochenende ein zweijähriges Referendariat. «Diese Männer und Frauen werden ins kalte Wasser geworfen und müssen sofort volle 27 Stunden unterrichten», sagte sie. Das sei unverantwortlich – sowohl gegenüber den Seiteneinsteigern als auch gegenüber den Schülern. Gegenwärtig arbeiten nach ihren Worten in Mecklenburg-Vorpommern rund 600 Lehrkräfte ohne Lehrbefähigung.

Wachsende Sorge wegen zu vielen Seiteneinsteigern: GEW fordert Mentoringstunden, damit erfahrene Kollegen die neuen anleiten können

Seiteneinsteiger müssten die Chance haben zu lernen, etwa wie der Unterricht vor- und nachbereitet wird oder wie Leistungsbewertungen vorzunehmen sind, so Oldenburg. Das brauche Zeit, deshalb dürfe die Unterrichtsverpflichtung für Seiteneinsteiger maximal zehn Wochenstunden betragen. Mindestens fünf davon müssten von erfahrenen Lehrkräften begleitet werden. Es sei absurd, dass Lehramtsanwärter ein eineinhalbjähriges Referendariat absolvieren müssten und Seiteneinsteiger an den allgemein bildenden Schulen diese Möglichkeit der Qualifizierung nicht hätten.

Nach früheren Angaben des Bildungsministeriums erhalten die Seiteneinsteiger in Mecklenburg-Vorpommern seit 2015 berufsbegleitend eine grundlegende pädagogische Qualifizierung. In 14-tägigem Rhythmus sollen sie Seminare und Veranstaltungen besuchen. Schwerpunkte dieser Qualifizierung sind demnach die Vermittlung von Unterrichtsinhalten, die Planung des Unterrichts, die Förderdiagnostik sowie die Bewertung von Schülerleistungen. dpa

Anzeige

Fachleute ohne pädagogische Ausbildung: Tausende Seiteneinsteiger strömen in die Schulen – ein Problem?

Anzeige
Die mobile Version verlassen