DRESDEN. Im laufenden Schuljahr haben sich in Sachsen Eltern in 190 Fällen rechtlich gegen die Zuweisung ihre Kinder an andere Schulen gewehrt. Im Schuljahr zuvor gab es 78 Widersprüche.
Die Grünen im Sächsischen Landtag nahmen die deutliche Zunahme am Freitag zum Anlass, um das Recht auf freie Schulwahl einzufordern. Der aktuelle Lehrmangel und steigende Schülerzahlen dürften nicht dazu führen, diese Wahl einzuschränken, erklärte die Abgeordnete Petra Zais. Die Grünen-Politikerin hatte im Landtag eine Kleine Anfrage zu dem Thema gestellt.
Nach Angaben des Kultusministeriums waren 125 Widersprüche im Sinne der Antragsteller erfolgreich. In 13 Fällen wurde eine Klage vor Gericht eingereicht. Ein Großteil der Verfahren erledigte sich aber nach einem Gespräch mit den Eltern und der Suche nach einer alternativen Lösung, hieß es. Den Eltern sei oftmals nicht bekannt, dass das Widerspruchsverfahren als Vorstufe eines gerichtlichen Verfahrens bei einem negativen Ausgang für die Betreffenden mit Kosten verbunden ist. Die Ablehnung eines Schülers kann erfolgen, wenn die Schule zu viele Bewerber hat und eine Auswahl treffen muss. dpa
