GIEßEN. Bei der Vielzahl der Schulformen, die nach dem PISA Schock 2001 in Deutschland neu entstanden sind, fällt es schon mal schwer, den Überblick zu behalten. Hessen plant nun eine Testlauf mit der „Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung“ (BÜA). Jugendliche, die nach der Schule keinen Ausbildungsplatz finden, sollen dort fit für den Job gemacht werden.
Eine neue Schulform soll Jugendliche ohne Lehrstelle in maximal zwei Jahren auf die Arbeitswelt vorbereiten. Die «Berufsfachschule zum Übergang in Ausbildung» («BÜA») richtet sich an Jugendliche mit und ohne Hauptschulabschluss sowie mit einem mittleren Abschluss, die noch keinen Ausbildungsplatz gefunden haben.
Das Angebot führt die bisherigen Bildungsgänge zur Berufsvorbereitung zusammen. Der Testlauf für die «BÜA» startet im kommenden Schuljahr an 26 Schulen. Mit dabei sind Partner aus der Wirtschaft.
Das Ziel sei, «junge Menschen so früh wie möglich in die Ausbildung zu bringen», sagte Kultusminister Alexander Lorz (CDU) bei der Auftaktveranstaltung für den Schulversuch im mittelhessischen Gießen.
Im Idealfall sollen die Schüler nach dem ersten der beiden Schuljahre in eine Ausbildung wechseln können. Vorgesehen ist, dass die «BÜA» die Schüler in den Fächern Deutsch, Mathematik und Englisch fördert, berufliche Orientierung sowie soziale Kompetenzen vermittelt. Auch Praxisphasen in Betrieben gehören zum Konzept.
Mit der neuen Schulform werde eine Forderung des Bündnisses für Ausbildung zur Reform des Übergangssystems an beruflichen Schulen umgesetzt, erklärte Minister Lorz. Hessenweit hatten sich nach seinen Angaben 31 Schulen für den Schulversuch beworben. Das zeige ihm, dass auch die Schulen glauben, «dass das ein guter Weg ist, um unser Berufsschulsystem an dieser Stelle in die Zukunft zu führen». Der Schulversuche ist auf insgesamt vier Jahre angelegt, es sollen also zwei Durchläufe erprobt werden. (dpa)
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