Die Studie im Auftrag der Senatsbildungsverwaltung solle herausfinden, wie Lehrkräfte und andere pädagogische Fachkräfte in Berlin mit Vielfalt und Diskriminierung umgehen und was sie über diese Themen denken, so teilten die leitenden Wissenschaftler von der Sigmund-Freud-Universität und der Humboldt-Universität dem Bericht zufolge mit. Durchgeführt wird sie an 60 zufällig ausgewählten Schulen der Bundeshauptstadt. Die Wissenschaftler versichern laut „Tagesspiegel“, dass die personenbezogenen Daten „auf keinen Fall an Dritte, wie beispielsweise die Auftraggeberin, weitergegeben“ werden. Die Befragung sei freiwillig und könne jederzeit abgebrochen werden. Man könne auch einzelne Fragen unbeantwortet lassen – eben auch die nach der eigenen sexuellen Orientierung.
Die Studie sorgt für Wirbel in Berlin. „Hetero oder nicht? Sex-Schnüffelei an Berlins Schulen“, so titelt etwa die Boulevardzeitung BZ. Auch die Bild-Zeitung schreibt von „Sex-Schnüffelei“. Die Kritik entzündet sich auch an dem Schreiben, mit dem die Umfrage an die Schulleitungen verschickt worden war. Darin heißt es, die Teilnahme sei zwar freiwillig, aber „von der Senatsverwaltung ausdrücklich erwünscht“ – „äußerst unglücklich formuliert“, so nennt das eine Sprecherin von Scheeres. Die Senatsverwaltung erhalte nur das Ergebnis, nicht aber die Einzeldaten der Studie, beteuert sie. Die GEW zeigt sich irritiert darüber, dass die Befragung zuvor nicht mit den Personalräten abgestimmt worden sei. bibo / Agentur für Bildungsjournalismus
