Die Opposition reagierte mit scharfer Kritik auf die Ankündigung. Die Schulexperten von SPD, Linken und FDP warfen dem Kultusminister verantwortungsloses Agieren vor und sprachen von einem Versagen sowie einem Armutszeugnis für die schwarz-grüne Schulpolitik. Das Lehramt an Grundschulen müsse attraktiver gemacht werden. Dazu zähle auch eine Besoldungserhöhung für die Lehrer.
Die 100 Stellen entsprechen rund einem Prozent aller Stellen für Grundschullehrer im Land. Insgesamt gibt es knapp 1100 Grundschulen in Hessen. Lorz hatte betont, dass die Grundversorgung beim Unterricht trotz dieser Personalsituation nicht gefährdet sei.
Im Kampf gegen den Mangel an Grundschullehrern will Hessen künftig auch auf Studenten setzen, die einen Abschluss für ein anderes Lehramt in der Tasche haben. Ab 1. November steht das Referendariat an Grundschulen bis zu 50 Absolventen des 1. Staatsexamens für Gymnasien, Haupt- und Realschulen offen. Bisher war der Wechsel an eine der hessischen Grundschulen erst nach dem Referendariat an einer weiterführenden Schule und zusätzlichen Fortbildungen möglich. dpa