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Immer mehr freie Stellen an den Grundschulen bleiben unbesetzt – SPD, Linke und FDP fordern Besoldungserhöhung

WIESBADEN. Die freien Lehrerstellen an Hessens Grundschulen werden voraussichtlich nicht alle bis zum Schuljahresende fest besetzt werden können. Das sagte ein Sprecher des Kultusministeriums auf Anfrage in Wiesbaden. Minister Alexander Lorz (CDU) hatte nach den Sommerferien eingeräumt, dass wegen eines Mangels an Bewerbern zum Start ins neue Schuljahr rund 100 Lehrerstellen unbesetzt sind. Für rund ein Viertel davon seien mittlerweile Lehrer gefunden worden, sagte der Ministeriumssprecher. Es werde im Laufe des Schuljahres wohl nicht gelingen, alle freien Stellen zu besetzen.

Die Opposition reagierte mit scharfer Kritik auf die Ankündigung. Die Schulexperten von SPD, Linken und FDP warfen dem Kultusminister verantwortungsloses Agieren vor und sprachen von einem Versagen sowie einem Armutszeugnis für die schwarz-grüne Schulpolitik. Das Lehramt an Grundschulen müsse attraktiver gemacht werden. Dazu zähle auch eine Besoldungserhöhung für die Lehrer.

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Die 100 Stellen entsprechen rund einem Prozent aller Stellen für Grundschullehrer im Land. Insgesamt gibt es knapp 1100 Grundschulen in Hessen. Lorz hatte betont, dass die Grundversorgung beim Unterricht trotz dieser Personalsituation nicht gefährdet sei.

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Im Kampf gegen den Mangel an Grundschullehrern will Hessen künftig auch auf Studenten setzen, die einen Abschluss für ein anderes Lehramt in der Tasche haben. Ab 1. November steht das Referendariat an Grundschulen bis zu 50 Absolventen des 1. Staatsexamens für Gymnasien, Haupt- und Realschulen offen. Bisher war der Wechsel an eine der hessischen Grundschulen erst nach dem Referendariat an einer weiterführenden Schule und zusätzlichen Fortbildungen möglich. dpa

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