Website-Icon News4teachers

Bei den Studierenden sind Frauen in der Mehrzahl, bei den Professuren (immer noch) drastisch unterrepräsentiert

HANNOVER. Frauen stellen längst die Mehrheit der Studierenden. Doch bei den Professuren sieht es anders aus, wie das Beispiel Niedersachsen zeigt.

War eine der ersten Professorinnen in Deutschland: die Physikerin Lise Meitner. Foto: Wikimedia Commons

Das niedersächsische Wissenschaftsministerium in Hannover möchte die Zahl der Professorinnen weiter erhöhen. Denn obwohl der Anteil in den vergangenen Jahren immer weiter gestiegen ist und über dem Bundesdurchschnitt liegt, sind Frauen in der Professorenschaft an den Hochschulen des Landes weiterhin eine Minderheit.

Von den 3638 Professuren in Niedersachsen sind 928 von Frauen besetzt. Dies ist nach einer Erhebung des Landesamtes für Statistik (LSN) für das Jahr 2015 zwar ein neuer Höchststand, der einem Anteil von 25,5 Prozent entspricht. Doch trotz dieser erneuten Steigerung seien Frauen in der Professorenschaft nach wie vor unterrepräsentiert, heißt es im aktuellen Niedersachsen-Monitor.

Anzeige

Ein Instrument, um dies zu ändern, sieht das Wissenschaftsministerium im sogenannte Professorinnen-Programm von Bund und Ländern. Hochschulen können aus diesem Programm, wenn ihr Gleichstellungskonzept positiv begutachtet wird, für die Berufung von Frauen auf unbefristete Professuren maximal fünf Jahre lang bis zu 150.000 Euro pro Jahr erhalten, sagte Sprecherin Anna Anding.

Für die niedersächsischen Hochschulen seien auf diese Weise bereits 70 Professorinnen gewonnen worden. „Dies zeigt, dass die niedersächsischen Hochschulen das Programm sehr gut annehmen und den Anteil von Frauen an den Professuren deutlich erhöhen“, sagte Anding.

Mit der «Dialoginitiative Geschlechtergerechte Hochschulkultur» arbeiteten die Landeshochschulkonferenz, die Landeskonferenz der niedersächsischen Hochschulfrauenbeauftragten und das Wissenschaftsministerium zudem gemeinsam an mehr Geschlechtergerechtigkeit an den Hochschulen, sagte die Ministeriumssprecherin.

Im Bundesvergleich liegt Niedersachsen mit seinem Professorinnen-Anteil über dem Durchschnitt. Im Mittel sind deutschlandweit 22,7 Prozent der Professuren von Frauen besetzt. Die niedrigsten Quoten haben Thüringen und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils knapp 19 Prozent. Die in Relation meisten Professorinnen lehren und forschen in Berlin (32,5), Hamburg (28,2) und Bremen (28,1 Prozent). dpa

 

Die mobile Version verlassen