Nach dem Willen der Bildungssenatorin sollen künftig alle Berliner Schulen Krisenteams benennen. Bisher hätten rund 620 Schulen solche Lehrer-Teams, die zum Beispiel Ansprechpartner für Notfälle sind oder Strategien gegen Gewalt mit umsetzen sollen. Das seien etwa 90 Prozent aller Schulen – einige fehlten noch, sagte Scheeres am Montag.
Sie will die Krisenteams im neuen Schulgesetz verankern, das im September ins Parlament kommen soll. Damit würden Verantwortliche in der Schule benannt. «Ich finde das sehr, sehr wichtig», betonte Scheeres. Sie werde auch schauen, ob die zuletzt in die Schlagzeilen geratene Spreewald-Grundschule ein solches Krisenteam hat.
An der Brennpunktschule in Berlin-Schöneberg soll künftig ein privater Wachdienst dabei helfen, die Gewalt einzudämmen. Die Schule habe nach eigenen Angaben mehrmals eine Gegensprechanlage gefordert, sagte Scheeres. Darüber werde sie mit dem Bezirk sprechen. Auch die Schulaufsicht werde den Fall prüfen. Es müsse zudem geklärt werden, ob die Grundschule die genutzten Mittel für einen Wachdienst verwenden darf.
Scheeres plant weitere Änderungen am Schulgesetz. So gibt es zwar seit rund zehn Jahren Gemeinschaftsschulen, wo Kinder von der ersten bis zur zehnten Klasse gemeinsam lernen. Bisher läuft das allerdings nur als Pilotprojekt. Nun soll die Gemeinschaftsschule als eine mögliche Schulform in Berlin gesetzlich verankert werden. Derzeit gibt es 24 Gemeinschaftsschulen in der Hauptstadt.
Die Aufnahmebedingungen an Abendgymnasien und Kollegs werden künftig gesenkt: Wer sein Abitur auf diesem Weg nachholen will, soll nur noch zwei statt drei Jahre Berufstätigkeit nachweisen müssen und schon mit 18 Jahren anfangen können. Laut Senatsbildungsverwaltung wird das in der Praxis ohnehin bereits so gehandhabt, es muss aber noch gesetzlich angepasst werden. Außerdem soll im Schulgesetz geregelt werden, dass beispielsweise Flüchtlinge anfangs noch keine Deutsch-Noten bekommen müssen, dafür aber einen erklärenden Zeugnisvermerk erhalten. dpa
