OSNABRÜCK. Der Deutsche Lehrerverband begrüßt die Unionsforderung nach verstärkter Werte- und Demokratieerziehung fürZuwandererkinder, hält dies aber für alle Schüler für angebracht.
«Dieser wichtige Bereich kommt in den bisherigen Willkommens -, Übergangs- und Sprachlernklassen oft zu kurz, weil der Fokusauf dem Deutschlernen liegt», sagte Lehrerverbandschef Heinz-Peter Meidinger der «Neuen Osnabrücker Zeitung ». «Ich bindafür, diesen Werteunterricht in den Gesamtlehrplan zuintegrieren.» Denn auch im Unterricht für deutsche Schüler würden dieThemen Grundgesetz, Rechtsstaatsprinzip und Demokratie «derzeit ganz klein geschrieben». Meist gebe es erst ab der 10. Klasse einige wenige Stunden Politikunterricht. Ähnlich hatte auch schon die GEW reagiert.
Die Fraktionsspitzen von C DU und CSU aus den Ländern wolle n zum Abschluss eines turnusmäßigen Treffens ein gemeinsames Papier zum Werteunterricht für Flüchtlinge verabschieden. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) sieht dabei aber die Bundesländer gefragt. «Jedes Land wird seinen eigenen Weg finden», sagte Merkel angesichts der Kulturhoheit der Länder am Montag, dem ersten Tag des Unionstreffens. Meidinger sagte, eine solche Ausweitung des Lehrplanserfordere Zusatzstunden, Zusatzlehrkräfte und eine entsprechendeFortbildung betroffener Lehrkräfte. «Zum Nulltarif ist dasnicht zu haben», sagte er. dpa
Söders “Wertekunde für Migranten-Kinder” löst beim BLLV Kritik aus