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Mehr als 500 Behinderte demonstrieren in Schwerin für die Inklusion

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SCHWERIN. Mehr als 500 Menschen mit Behinderung haben am Montag in Schwerin unter dem Motto «Mission Inklusion» für ihre Rechte demonstriert. Vertreter von Behindertenverbänden übergaben einen Katalog mit 14 Forderungen an Sozialministerin Stefanie Drese (SPD). «Über Inklusion wird zwar viel geredet, aber die Strukturen zur Verwirklichung von Inklusion werden in Bund, Ländern und Kommunen nicht ausreichend geschaffen», heißt es darin.

Kein Zweifel: Es hakt bei der praktischen Umsetzung der Inklusion. Foto: zeevveez / flickr (CC BY 2.0)

Zu den Forderungen zählt unter anderem eine Krippenbetreuung für Kinder mit Behinderungen. Zwar stehe dieser Anspruch im Kita-Gesetz des Landes, doch sähen weder der geltende Landesrahmenvertrag als auch dessen Neuentwurf keine zusätzlichen Betreuungsleistungen für behinderte Kinder unter drei Jahren vor, heißt es. Viele Kitas sähen sich deshalb nicht in der Lage, behinderte Kleinkinder zu betreuen und lehnten ihre Aufnahme ab.

In den Schulen seien für die Inklusion kleinere Klassen und kleinere Hortgruppen nötig, heißt es weiter. An den Förderschulen dürfe kein Unterricht gekürzt werden. Außerdem fordern die Verbände mehr bezahlbaren barrierefreien Wohnraum für Behinderte mit kleinem Einkommen sowie mehr Personal in Wohneinrichtungen für Behinderte.

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Sozialministerin Drese zeigt sich beeindruckt von der großen Zahl an Demonstranten. «Das ist genau der richtige Weg, wenn Menschen mit Behinderung aktiv und selbstbewusst ihre gleichberechtigte gesellschaftliche Teilhabe einfordern», sagte sie. Die Landesregierung habe mit Akteuren einen Plan mit 113 Einzelmaßnahmen auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft erarbeitet, um den Anforderungen der UN-Behindertenrechtskonvention gerecht zu werden. Das Land sei auf dem Weg zu einer inklusiven Gesellschaft vorangekommen. dpa

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