DÜSSELDORF. Kurz vor der ersten Lieferung des neuen Impfstoffs von Astrazeneca hat sich NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) dafür ausgesprochen, Beschäftigen in der Kindertagesbetreuung und in Schulen Vorrang bei der Impfung damit einzuräumen. «Wenn der Impfstoff gerade für unter 65-Jährige geeignet ist, sollte eine schnelle Impfung derjenigen erfolgen, die unsere Kinder bilden und betreuen. So könnte in Schulen, Kitas und Kindertagespflege der Weg zur Normalität erleichtert werden», sagte Stamp dem «Kölner Stadt-Anzeiger». Eine solche Entscheidung könne schon bei der Videokonferenz am Mittwoch getroffen werden.
Schulministerin Yvonne Gebauer (FDP) äußerte sich zustimmend: «Kommt es zu einer Änderung der Impfstrategie durch die Bundesregierung, ist eine Priorisierung der Lehrkräfte erstrebenswert und sinnvoll», sagte sie der Zeitung.
Laut NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) muss diese Frage an den Bund gerichtet werden, da sich NRW bei der Impfpriorisierung an die Vorgaben der Coronavirus-Impfverordnung halte. «Eine Einstufung von Beschäftigten in Schulen und Kitas in der höchsten Priorität ist nach dieser aktuell nicht zulässig. Ich halte es im Übrigen für den richtigen Weg, Fragen der Impfstoff-Zulassung und der Priorisierung nicht politisch zu entscheiden», erklärte er auf Anfrage. Der Bund habe sich aus gutem Grund an die Empfehlungen der Ständige Impfkommission, der Leopoldina und des Ethikrates gehalten. «Persönlich habe ich zugleich Sympathie für die Forderung, Beschäftigten in den Schulen und Kitas möglichst zeitnah ein Impfangebot machen zu können», ergänzte er.
Der Impf-Gipfel in der vergangenen Woche hatte es abgelehnt, Erziehern und Lehrern eine höhere Priorität einzuräumen. News4teachers / mit Material der dpa
Lehrer und Erzieher früher impfen? Impfgipfel erteilt der Forderung eine Absage
