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Schüler in Quarantäne: Kein Streaming, keine Materialien! Angebote fürs Homeschooling fehlen

Nach Lehrer- und Elternverbänden übt nun auch der Landesschülerrat in Bayernb Kritik an den Quarantäne-Regularien für die Schulen – und an teilweise mangelnder Unterstützung von Schülern in Quarantäne.

Schüler in Quarantäne gucken häufig in die Röhre. Foto: Shutterstock

Die Entscheidung, welche Schülerinnen und Schüler in Quarantäne gehen müssen, müsse von den ohnehin überlasteten Gesundheitsämtern getroffen werden, «was zu enormen zeitlichen Verzögerungen führt», kritisierte der Landesschülerrat am Freitag. «Das erschwert die Kontaktnachverfolgung an den bayerischen Schulen massiv, wodurch der bayerische Landesschülerrat die Sicherheit der Schüler*innen nicht gewährleistet sieht.» Zudem wiesen Schnelltests eine teils geringe Sensitivität auf, wodurch einige Infektionen unerkannt blieben.

Tatsächlich können Quarantäne-Entscheidungen nur die Gesundheitsämter treffen und eben nicht die Schulen selbst – auch wenn dies nach Angaben mehrerer Verbände vereinzelt anders gehandhabt wurde, um schneller reagieren zu können. So seien Sitznachbarn von Infizierten von manchen Schulen in Eigenregie nach Hause geschickt worden, ohne die formale Anordnung des zuständigen Gesundheitsamts abzuwarten.

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Dem hat das Kultusministerium aber einen Riegel vorgeschoben: In einem kürzlich versandten Schreiben heißt es ganz explizit: «Ob bzw. für welche Mitschülerinnen und Mitschüler eine Quarantäne notwendig ist, entscheidet immer das zuständige Gesundheitsamt.» Betroffene würden direkt von dort informiert. Weiter hieß es: «Bis zu einer möglichen Quarantäneanordnung durch das Gesundheitsamt besuchen die übrigen Schülerinnen und Schüler der Klasse weiter den Unterricht.»

Der bayerische Landesschülerrat fordert angesichts der rasant steigenden Corona-Zahlen nun eine Anpassung dieses Vorgehens. Zudem plädiert der Landesschülerrat für eine Ausweitung der PCR-Pool-Tests auf alle Jahrgangsstufen – und für eine FFP2-Maskenpflicht mindestens ab der Jahrgangsstufe 10.

Schließlich kritisiert der Landesschülerrat, dass Schülerinnen und Schülern, die in Quarantäne sind, häufig keine Angebote für das Lernen von zu Hause aus gemacht würden, wie das Streaming der Unterrichtsstunden oder der Zugang zu den Materialien. «Nachdem die Prüfungen, insbesondere die Abschlussprüfungen, unverändert bestehen bleiben und bisher auch keine Entspannung der Lage absehbar ist, führt daran kein Weg mehr vorbei», betont der Landesschülerrat. News4teachers / mit Material der dpa

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