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“Niemanden wegschicken”: Bildungssenator bittet Schulen um freundliche Aufnahme ukrainischer Schüler

Hamburgs Schulsenator Ties Rabe (SPD) hat die Schulen der Hansestadt um Hilfe bei der Aufnahme ukrainischer Flüchtlingskinder gebeten. Es sei davon auszugehen, dass in kurzer Zeit sehr viele Schülerinnen und Schüler aufgenommen werden müssen, heißt es in einem Brief des Senators an alle Schulleitungen.

Hat einen Brief geschrieben: Hamburgs Bildungssenator Ties Rabe, Sprecher der SPD-geführten Kultusministerien in Deutschland. Foto: Michael Zapf / BSB

Die Schulbehörde geht nach eigenen Angaben davon aus, dass viele Familien nicht den Weg über das Schulinformationszentrum (SIZ) gehen, sondern sich direkt bei den Schulen melden werden. «Ich bitte Sie, die Familien, die bei Ihnen in der Schule ankommen, freundlich zu empfangen. Schicken Sie bitte niemanden weg, sondern nehmen Sie Daten und Dokumente entgegen und wenden Sie sich stellvertretend für die Familien an das SIZ», schrieb Rabe. Das SIZ werde sich dann bemühen, innerhalb weniger Tage sagen zu können, an welcher Schule die ukrainischen Kinder und Jugendlichen künftig unterrichtet werden.

«Die Grundschulen sind gebeten, Schulkinder der 1. und 2. Klassen wie gewohnt direkt vor Ort in bestehende reguläre Klassen oder Lerngruppen aufzunehmen.» Sollten Schulen noch Plätze in ihren internationalen Vorbereitungsklassen haben, sollten diese aufgefüllt werden. Zudem sollen die Vorbereitungsklassen von bisher maximal 15 auf vorerst bis zu 18 Schülerinnen und Schüler aufgestockt werden.

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Die Schulbehörde geht nach eigenen Angaben bislang davon aus, dass etwa ein Viertel aller registrierten Kriegsflüchtlinge Kinder und Jugendliche im schulpflichtigen Alter sind. Da nach Angaben der Innenbehörde schon mehr als 11 200 Schutzsuchende aus der Ukraine registriert sind, wären dies rund 2800 Jungen und Mädchen. Insgesamt sind bereits mehr als 17 000 Kriegsflüchtlinge in Hamburg angekommen.

In den Schulen angekommen sind bislang jedoch kaum ukrainische Kinder und Jugendliche. Zum Schulstart nach den Märzferien seien am Montag insgesamt 120 Kinder eingeschult worden, sagte Innensenator Andy Grote (SPD). Anmeldungen gebe es für rund 750 Schülerinnen und Schüler. Grote sagte, die Schulbehörde wolle bis Ende der Woche zusätzlich 50 internationale Vorbereitungsklassen einrichten. Vergangene Woche hatte die Schulbehörde noch erklärt, dass bereits zum Schulbeginn am Montag 107 zusätzliche Vorbereitungsklassen an 41 Standorten startklar sein würden. dpa

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