Home Digitale Bildung Abitur-Chaos: Feller will IT-Crash mit dem externen Dienstleister „aufarbeiten“

Abitur-Chaos: Feller will IT-Crash mit dem externen Dienstleister „aufarbeiten“

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DÜSSELDORF. Massive Technik-Panne bei der Übermittlung von Abitur-Klausuren in NRW: Schulen im ganzen Land konnten am Dienstag die Aufgaben für Mittwoch nicht herunterladen.

Das NRW-Zentralabitur erlebte einen Fehlstart. Foto: Shutterstock

Nach der Verschiebung der Abiturklausuren wegen einer Technik-Panne in Nordrhein-Westfalen steht die NRW-Schulministerin Dorothee Feller in der Kritik. Die für Mittwoch geplanten Abiturklausuren in Nordrhein-Westfalen waren wegen massiver technischer Probleme am Dienstagabend kurzfristig auf Freitag verschoben worden.

Viele Lehrer hätten in den Schulen bis zum Abend auf den Download der Klausur-Aufgaben gewartet, bis dieser dann schließlich doch abgesagt worden sei. «Schüler und Lehrer sind zum Teil richtig sauer», sagte die Landesvorsitzende des Philologenverbandes NRW, Sabine Mistler.

«Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich»

«Wir erwarten vom Ministerium eine belastbare und schnelle Kommunikation, statt die Lehrkräfte bis weit nach 19 Uhr in den Schulen warten zu lassen», erklärte ein Sprecher der Gewerkschaft GEW. Viele Lehrer seien jetzt verunsichert. Die «schlechte Kommunikation» der Schulministerin sei dramatisch, sagte der SPD-Schulexperte der oppositionellen SPD, Jochen Ott, der «Aachener Zeitung».

«Die Störung und kurzfristige Verschiebung der Abiturklausuren ist außerordentlich ärgerlich», hatte auch die CDU-Politikerin eingeräumt. Schließlich hätten sich die Abiturientinnen und Abiturienten intensiv auf ihre Prüfungen vorbereitet. Die technische Störung habe aber den Download der Prüfungsaufgaben verhindert, so dass die Schulen die Aufgaben nicht rechtzeitig bekommen konnten.

Betroffen waren die Prüfungsfächer Biologie, Chemie, Ernährungslehre, Informatik, Physik und Technik. Der landesweite Download für die Schulen war am Dienstag vom Ministerium um 12.00 Uhr geöffnet worden. Bei viele Schulen klappte er aber nicht. Das Ministerium werde die Störung gemeinsam mit dem externen Dienstleister «intensiv aufarbeiten», versprach die Ministerin. Es gehe darum, «die notwendigen Konsequenzen zu ziehen, damit die Prüfungen an den Folgetagen störungsfrei durchgeführt werden können».

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Der vom NRW-Schulministerium beauftragte IT-Dienstleister, die Arnsberger Firma Gonicus, bedauerte die Probleme «besonders mit Blick auf die betroffenen Schüler und Schülerinnen sowie Lehrerinnen und Lehrer», wie Geschäftsführer Rainer Lülsdorf mitteilte. Die Infrastruktur zum Up- und Download der aktuellen Abiturprüfungen sei im Rahmen eines umfangreichen Funktionstests mit dem Ministerium sowie rund 400 Schulen geprüft worden, schrieb Lülsdorf. Diese Tests seien ohne Probleme verlaufen – genauso wie ein weiterer interner Test vergangene Woche.

Das Unternehmen arbeitet sei 2007 mit dem NRW-Schulministerium zusammen und stellt seit 2019 die technische Infrastruktur für den Datenaustausch unter anderem für die schriftlichen Abiturprüfungen.

Von den Problemen betroffen waren Prüfungen in den Fächern Biologie, Chemie, Physik, Technik, Informatik und Ernährungslehre. Der landesweite Download für die Schulen war am Dienstag vom Ministerium um 12.00 Uhr geöffnet worden. Viele Schulen konnten die Klausuren aber nicht oder nur teilweise herunterladen. Laut Lülsdorf kümmerte sich nach der Meldung der Probleme umgehend ein Expertenteam darum. Gegen 1 Uhr nachts seien die Systeme stabilisiert worden.

«Wenn sich bewahrheitet, dass das Ministerium unzureichend vorbereitet war, muss man deutlich sagen, dass Minister schon für weniger zurückgetreten sind»

Der Präsident des Lehrerverbandes NRW, Andreas Bartsch, kritisierte in der «Rheinischen Post», dass das Schulministerium den IT-Dienstleister gewechselt habe und viele Schulleiter darüber verärgert seien, dass es keinen Testlauf für den Download gegeben habe. Der Wechsel des Dienstleisters habe zudem ohne Beteiligung von Schulvertretern stattgefunden, der mehrfache Hinweis darauf, das System frühzeitig zu testen, sei ignoriert worden.

Die Jugendorganisation der FDP, Junge Liberale (Julis), forderte die Landesregierung auf, Klarheit zu schaffen. «Wenn sich bewahrheitet, dass das Ministerium unzureichend vorbereitet war, muss man deutlich sagen, dass Minister schon für weniger zurückgetreten sind», teilte der Landesvorsitzende Alexander Steffen am Abend mit.

Es müsse nun sehr gründlich geprüft werden, woran es gelegen habe, forderte auch Mistler vom Philologenverband. Denn am Mittwoch beginne bereits wieder der Download für die regulären Abitur-Prüfungen am Donnerstag. Immerhin: Am Nachmittag meldete das Ministerium, die Übermittlung der Aufgaben «verläuft reibungslos». Die Prüfungen könnten «wie geplant stattfinden». News4teachers / mit Material der dpa

Abitur-Chaos: Schulen konnten die Klausuren nicht herunterladen – verschoben

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Trulla
1 Jahr zuvor

Sie hat keine Zeit, die Panne aufzuarbeiten. Sie ist damit beschäftigt,die negativen Bewertungen für das Schulministerium zu löschen. Am Dienstag waren es erst ca. 1200, dann irgendwann 2200.
Und heute es wieder nur 1200, es wurde und wird wahrscheinlich fleißig gelöscht.
Null Kritikfähig, 100% Anspruch an ANDERE

Klaus Lehmkuhl
1 Jahr zuvor
Antwortet  Trulla

Völlig inkompetent . Sie soll uns die Britta machen und zurücktreten . Wieder ein Rohrkrepierer . Wie Yvonne Gebauer .

Michael Klad
1 Jahr zuvor
Antwortet  Klaus Lehmkuhl

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447
1 Jahr zuvor

Für nur 50.000 EUR und temporäre Weisungsbefugnis stelle ich als (((Berater))) die Übertragung von digitalisierten Dateien an vorher bekannte Empfänger von den BezReg aus sicher. Kein Problem.
Verschlüsselung ist dabei auf einem Niveau, dass das BKA nicht geknackt bekäme.

Voraussetzungen:
– limitierte temporäre Weisungsbefugnis im Rahmen genau dieser Sachlage
– Liste mit Telefonnummern der entsprechenden SL
– entweder Mobilfunkinternet oder reguläres Netz funktioniert an sich in dem Bundesland (am Sitz der BezReg kann es gerne auch komplett ausgefallen sein)
– maximal 6 Stunden Zeit, realistisch ab meinem Eintreffen eher zwei bis drei Stunden
– drei Ministerialbürokraten, die lesen und telefonieren können (Schreibfähigkeit ist Bonus), noch besser wären 5 Gefreite, einer davon mit Restalkohol (damit es lustiger ist)

Gebote gerne hier abgeben.

Als Berater bin ich ein echter Schnapper und verkaufe mich wohl zu billig.

Ich muss da mal was loswerden
1 Jahr zuvor

Ja, aber lasst das bitte nicht mehr die Feller machen.

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