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Lehrer trägt (allen Ernstes) Hemd mit Hitler-Bild in der Schule: Strafverfahren

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WÜRSELEN. Der Vorfall wurde von Schülern gemeldet: Ein Lehrer trug ein Hemd mit Fotos von Diktatoren. Darunter auch Adolf Hitler. Die Polizei konfiszierte das Hemd. Der Lehrer wurde freigestellt.

Dem Lehrer droht ein Strafverfahren. Foto: Shutterstock

An einem Weiterbildungskolleg in Würselen bei Aachen hat ein Lehrer im Unterricht ein Hemd mit einem Bild von Adolf Hitler getragen. Ein Studierender der Schule habe daraufhin die Polizei eingeschaltet, teilte die Bezirksregierung Köln am Mittwoch auf Anfrage mit. Die Schulleitung habe reagiert, die Lehrkraft aus dem Unterricht geholt und nach Hause geschickt. «Die Polizei hat das Hemd konfisziert, es wurde eine Anzeige aufgenommen und der Staatsschutz informiert», erklärte ein Sprecher der Bezirksregierung. Mehrere Medien berichteten.

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Nach Angaben der Polizei in Aachen waren auf dem Hemd mehrere Gesichter von Diktatoren abgebildet. Neben Hitler seien auch Stalin, Mao Zedong, Idi Amin oder Pol Pot abgebildet gewesen. Es sei ein Strafverfahren eingeleitet worden wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Das Zeigen des Gesichts von Hitler sei strafbar. Die Person habe das Hemd noch vor Ort ausziehen müssen. Der Staatsschutz ermittele.

Die Bezirksregierung in Köln teilte mit, noch am selben Tag sei über die Schulleitung eine Verfügung an die Lehrkraft ergangen, wonach sie mit sofortiger Wirkung von der weiteren Ausübung der Dienstgeschäfte freigestellt sei. Das bedeute, dass die Lehrkraft derzeit nicht mehr unterrichte, die Schule bis auf weiteres nicht mehr betreten und auch keinen Kontakt zu Schülern haben dürfe. News4teachers / mit Material der dpa

Alles übertrieben? Forscherin warnt (mit Blick auf Burg) vor Verharmlosung von Rechtsextremismus an Schulen

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Rüdiger Vehrenkamp
11 Tage zuvor

Also Entschuldigung, aber diesem Herrn hat es doch eindeutig ins Hirn geschiss… Er wird hoffentlich nie wieder irgendeine Schule betreten dürfen. Wer Diktatoren feiert, soll sich bitte in einem derer Länder unterjochen lassen.

FL62
11 Tage zuvor

Nirgendwo steht etwas davon, dass er diese Herren „gefeiert“ habe. Und sämtliche Diktatoren sind bereits gestorben, sodass das Gerede von „derer“ Länder auch inhaltlich sinnfrei ist. Vielleicht warten Sie mit der Steinigung einfach, bis mehr Informationen vorliegen.

PaPo
11 Tage zuvor

Aaah… das meinte eine Kolleging gestern. ^^

„Wer Diktatoren feiert […].“
Ob das der Fall gewesen ist, ist aktuell pure Spekulation, Darstellungen von Diktatoren sind ja nicht automatisch affirmativ. Hier greift lediglich erstmal § 86a StGB (s. https://www.bundestag.de/resource/blob/494350/5a78d7f0e03edf54b6cf171b24311aef/Das-strafbare-Verwenden-von-Kennzeichen–data.pdf, Seite 16), der allerdings in Abs. 3 der Norm eine Sozialadäquanzklausel (analog zu § 86 Abs. 4 StGB) hat, gem. der Dgl. nicht verboten ist, „wenn die Handlung der staatsbürgerlichen Aufklärung, der Abwehr verfassungswidriger Bestrebungen, der Kunst oder der Wissenschaft, der Forschung oder der Lehre […] dient“ – damit einhergehend sind bspw. eindeutig nicht aggirmative Symbolbilder, z.B. Hakenkreuze, die von einer Faust zerschmettert, von einer Person in einem Mülleimer entsorgt oder im Stil eines Verbotsschilds präsentiert werden, nicht vom gegenständlichen Verbot erfasst (diesbzgl. gab es mal einen recht spektakulären Fall hierzulande: https://juris.bundesgerichtshof.de/cgi-bin/rechtsprechung/document.py?Gericht=bgh&Art=pm&Datum=2007-3&anz=10&pos=4).
Interessant wäre es jetzt zu wissen, was für ein Shirt der Lehrer tatsächlich anhatte. Ist es ein affirmatives Shirt, dass tatsächlich „Diktatoren feiert“, so gehört er natürlich aus dem Dienst entfernt. war es ein nicht-affirmatives Shirt, dann ist die Sache komplexer, war der Lehrer vielleicht nicht hinreichend sensibel bei der Wahl seiner Kleidung im Dienst, insb. auch dann, wenn das Shirt zwar nicht affirmativ, aber auch eher subtil kritisch (bspw. satirisch) war (und Schüler entsprechend irritiert haben könnte).

RainerZufall
6 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Offenbar handelte es sich aber nicht um durchgestrichene Bilder o.ä. was auf einen Widerspruch bezüglich der Diktaturen schließen ließ. Wenn die eigentliche Botschaft so tief verschachtelt wurde, dass stattdessen Zustimmung angenommen wurde, hätte der Kollege es sich sparen können.
Zudem kenne ich keine „normalen“ Kleidungsstücke mit Doktatoren, neige daher dazu, der Einschätzung aller anderen Kolleg*innen erstmal zu vertrauen…

PaPo
4 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Offenbar ist lediglich, dass Sie (a) nicht wissen, was der Lehrer offenbar trug, (b) auch ich nicht behauptet hätte, dass ich es wüsste oder auch nur spekuliert hätte, es wären „durchgestrichene Bilder o.ä.“, und (c) „durchgestrichene Bilder o.ä.“ nicht notwendig wären, um ein Kopfbild Adolf Hitlers nicht affirmativ zu inszenieren (Satire, Sarkasmus, Kritik und Co. können auch deutlich subtiler funktionieren, denn mittels plumper Verbotsschildästhetik).

„Wenn die eigentliche Botschaft so tief verschachtelt wurde, dass stattdessen Zustimmung angenommen wurde, hätte der Kollege es sich sparen können.“
Da sind wir d’accord, jedenfalls Schülern ggü., jedoch als Denkanstoss:
Als 1997 auch hierzulande die Filmadaption von Starship Troopers in die Kinos kam, wurde vielerorts, so bspw. auch im Indizierungsentscheid der BPjM bei der späteren Heimkinoauswertung, diese offensichtliche(!) Faschismussatire als brennendes Plädoyer für Faschismus, Militarismus und Co. fehlinterpretiert. Aber ja, das ist dann eher ein Argument dafür, von solcherlei Dingen gerade in der Schule entsprechenden Abstand zu halten.

„[…] neige daher dazu, der Einschätzung aller anderen Kolleg*innen erstmal zu vertrauen…“
Ich kenne den Fall, dass einmal Edgar A. Poe als T-Shirt-Motiv für Adolf Hilter gehalten wurde…

RainerZufall
4 Tage zuvor
Antwortet  PaPo

Aja, wir beide wissen es selbstverständlich nicht und Sie gehen fest davon aus, dass es ein „Denkanstoß“ für Kinder war.

Eine traurigere Ausrede kann sich die AfD nicht ausdenken.
Wir sind hier fertig

PaPo
4 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

„Sie gehen fest davon aus, dass es ein ‚Denkanstoß‘ für Kinder war“

Tatsächlich schrieb ich Ihnen, dass ich k.A. habe, welches Motiv auf seinem Shirt und in seinem Geiste trug und ich diesbzgl. nicht spekulieren will. Ich habe lediglich in Reaktion auf den OP darauf hingewiesen, dass unsere Informationslage dergestalt ist, dass wir alle nicht wissen können, ob das Shirt resp. der Lehrer mit diesem Shirt „Diktatoren feiert“ oder nicht (und ein Kopfbild von Adolf Hitlers nicht automatisch affirmativ ist, wie auch jedem Laien ersichtlich sein müsste). Oder: Warum lügen Sie jetzt und schwurbeln irgendetwas von der AfD? Ihnen ist nichts zu schâbig, um Ihr Ggü. zu devalvieren, oder? Arbeiten Sie einmal dringend(!) an Ihrem Textverständnis.

BTW: Das fb-Profil des Lehrers ist ebenso wie seine Homepage (mit einigen seiner offenbar selbst kreirten Bildern) immer noch einsehbar, hilft diesbzgl. aber auch nicht weiter.

Unfassbar
11 Tage zuvor

Nicht nur Diktatoren, sämtliche politischen Statements haben auf der Kleidung von Lehrern nichts verloren. Ich bin aber bei Ihnen. Intelligent ist anders.

RainerZufall
6 Tage zuvor
Antwortet  Unfassbar

Alson den Status Quo per Kleiderordnung festschreiben?
Ich meine, eine Kollegin trug letztens ein Peace-Zeichen auf dem Shirt – wahrscheinlich nichtmal durch Kinderarbeit gefertigt. Pfui!

RainerZufall
11 Tage zuvor

War bestimmt satirisch gemeint (Augenroll)

Besseranonym
10 Tage zuvor

In Burg passierte nach Hitlergruß etc
– gar nix.
Hier ging es ganz schnell – und der Stramme ist fürs Erste suspendiert.
D.h., es kommt wirklich darauf an, wer sich wann in welcher Umgebung wehrt.
Das Problem sind wohl im Moment die Blaunester, wo sich viele nicht mehr trauen, etwas laut gegen die Recken zu sagen oder zu tun.
Daher, das Fach Geschichte muss intensiviert werden, mindestens 2 h/Woche mehr 😉 gegen Vergesslichkeit, für Menschlichkeit.

RainerZufall
6 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

Bei Geschichte stimme ich stark zu. Allerdings (wenn ich mich recht erinnere) ging es in Burg beim Hitlergruß um Schüler*innen, nicht um Lehrkräfte

Besseranonym
10 Tage zuvor

-2 Genauer: Trotz Konzentrationslagerbesuch, Zeitzeugenaussagen, überhaupt Geschichtsunterricht….. sind viele vollkommen unbeeindruckt ( “ ins Hirn gesch…..“?), streiten ab, was passiert ist und passiert.
Ich weiß, auch darüber gibt es x Untersuchungen.
Und trotzdem, das geht eigentlich nur, wenn die Prägung daheim dies ermöglicht oder die peergroup bestätigt oder eben rosige Zeiten versprochen werden oder…Sehr viele Menschen haben nichts, gar nichts gelernt. “ sind immer noch die alten / gleichen Affen “

Irgendwie…….ändert sich überhaupt was? wofür strampeln wir und viele uns ab, um diese GewaltPfosten auszubremsen ? Wenn ganz wenige interessiert sind, Schlimmeres zu verhindern ?
Also gut, Achtsamkeit, Yoga….und ebensoviele Selbstverteidigungskurse, so ein Sch……. ):

RainerZufall
6 Tage zuvor
Antwortet  Besseranonym

Ein Besuch im Kontentrationslager verhindert doch keinen Nationalismus, behauptete auch niemand.
Aber interessant zu lesen, wie Sie sich der Entmenschlichung der Nazis ebenso bedienen, wenn es um die „Affen“ geht. Hat ja keinen Zweck mit „denen“.
Und jetzt? Aufgeben sollten Sie nicht, umbringen dürfen Sie nicht 😉

pfk
6 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Schade, Sie kennen die wichtigen Sachen von Kästner nicht, oder?

https://www.deutschelyrik.de/die-entwicklung-der-menschheit.html

Das letzte was über diesen Autor rauskam, war das Buch mit dem Titel „Resignation ist kein Gesichtspunkt“

Klugscheißen is ja nicht, aber Literaturtipps geben schon 😉

RainerZufall
4 Tage zuvor
Antwortet  pfk

Touché und Danke für die Erinnerung.
Vor meinem geistigen Auge fliegen unter Affenlauten Bananen auf das Fußballfeld -___-

Mich erregte das „strampeln wir und viele uns ab, um diese GewaltPfosten auszubremsen ?“, da verlor ich ein wenig alle Nerven ^^

Trend
10 Tage zuvor

Könnte auch ein spezieller Humor im Stil von Titanic oder Eulenspiegel sein. Siehe Diktatoren Quartett etc. Das Ganze hört sich für mich aufgebauscht an.

Lisa
10 Tage zuvor
Antwortet  Trend

Ich dachte auch an so etwas wie die Absicht einer Satire . Und an das, was wir schon im Seminar gelernt haben: Niemals Ironie oder Sarkasmus für die Schüler. Im schlimmsten Fall wird es nicht verstanden. Die Schüler der Schule ( waren wohl schon älter, da sie studierend genannt werden) haben richtig gehandelt. Wenn es also ein Anstoß sein sollte, war das unpaedagogisch und ging nach hinten los.

Besseranonym
10 Tage zuvor
Antwortet  Trend

Humor ist gut – nur dürfen Sie nicht davon ausgehen, dass alle den joke verstehen, sofern es wirklich einer sein sollte

Bla
9 Tage zuvor
Antwortet  Trend

Wenn das „spezieller Humor“ wäre – wozu?
Also bspw.: Setzte der Lehrer das im Unterricht in Geschichte als Einstieg zum Thema „Diktatoren“ ein? Dann wäre das vielleicht etwas anderes … Schneller Eye-Catcher. Schnell am Thema und in einer Diskussion. Dazu dann allerdings ganz schnell die Klarstellung, dass man das weder feiert, noch das Shirt/Hemd zu anderem Zweck als solchen Einstieg ins Thema anzieht. Dazu die Diskussion, ob und welche „Zeichen“ verboten sind. Auch darüber, ob man das Shirt einfach so in die Schule tragen sollte.
Im Geschichtsunterricht darf (und muss ich) ein Hakenkreuz (Bilder usw.) zeigen dürfen – im Sinne der staatsbürgerlichen Aufklärung. Einfach der Thematik wegen. Ich muss allerdings auch klar stellen, dass es außerhalb des geschützten Bildungsbereiches nicht in Ordnung und rechtswidrig ist. Das verstehen die SuS auch.

RainerZufall
6 Tage zuvor
Antwortet  Trend

Also die vielen Kolleg*innen irren sich und der eine Kollege hatte einen genialen Witz, den niemand verstand und den er bis heute nicht erklären konnte?

PaPo
4 Tage zuvor
Antwortet  RainerZufall

Sie lesen ja offenbar nichtmal die Artikel, die Sie kommentieren: „Ein Studierender der Schule habe daraufhin die Polizei eingeschaltet, teilte die Bezirksregierung Köln am Mittwoch auf Anfrage mit. Die Schulleitung habe reagiert, die Lehrkraft aus dem Unterricht geholt und nach Hause geschickt.“ Involviert im eiglt. Geschehen sind also ein Schüler, der Lehrer selbst, die Schulleitung und die Polizei… auch „die vielen Kolleg*innen“, die hier das konkrete T-Shirt eingeordnet haben sollen und deren Einschätzung @Trend hier vermeintl. widerspricht, entspringen Ihrer blühenden Fantasie. Was soll Ihr Unsinn?

Wandervogel
10 Tage zuvor

Ick wundere mir nich, ick staune: Ich kann es mir nur so erklären, dass er tatsächlich so verpeilt war, nicht erkannt zu haben, dass das Hitler ist.

Realo
10 Tage zuvor
Antwortet  Wandervogel

Hab mal einen mit Bärtchen in der Bahn gesehen. Die Klamotten ließen auf einen Charly Chaplin Imitator schließen, der Gesichtsausdruck nicht. Verstörend!

RainerZufall
6 Tage zuvor
Antwortet  Wandervogel

Welchen Schauspielern sollen die anderen Doktatoren ähnlich gesehen haben?

Ich kann es mir nur so erklären, dass dieses T-Shirt nicht an eine Schule gehörte

Wandervogel
10 Tage zuvor

Ich habe mehrere Artikel dazu durchforscht. Man erfährt nirgends, was er selbst dazu sagt und wie er selbst das begründet. Das geböte die Fairness. Trotz allem. Ich lese, er hielt Vorträge über Tierethik. Für oder dagegen? Dass Tiere Rechte haben oder keine? Es bleibt alles nebulös. Find ich nicht gut.

Ich kann einfach nicht glauben, dass jemand so dumm ist, absichtlich und ganz bewusst ein Hitler-T-Shirt im „Unterricht“ zu tragen. Ich meine, ein Akademiker, eine studierte Person.

anka
10 Tage zuvor

Das wird man ja wohl noch tragen dürfen„.
Vlt. hat es sich so was gedacht. Oder auch nicht.
Bis er sich äußert, werden wir nur spekulieren können, ob er ein Nazi oder ein Satiriker ist.
Auf jeden Fall ein danger-seeker.

Peterchens Klo knarrt
9 Tage zuvor

Die Überschrift sagt eindeutig, dass es keinen satirischen Hintergrund gab,, sonst stände dort wohl nicht „allen Ernstes“. Die Redaktion hier formuliert üblicherweise mit Bedacht.
Also hat der betreffende Lehrer tatsächlich die Pfanne heiß, salopp formuliert.

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