POTSDAM. Lehrkräfte fehlen, Unterricht fällt aus – und jetzt ein vorübergehender Einstellungsstopp? Brandenburgs Pädagogen melden Protest an.

Der brandenburgische Pädagogen-Verband teilte mit, es herrsche Entsetzen und Verunsicherung in den Lehrerzimmern und in Chats der Lehramtskandidaten und Seiteneinsteiger, die auf Entfristung ihrer Verträge warteten. «Wir sind nicht bereit, diese Situation hinzunehmen und werden uns gemeinsam mit den anderen Gewerkschaften und Verbänden dagegen wehren.»
Eine Landesregierung, die in ihrem Koalitionsvertrag noch vor wenigen Wochen geschrieben habe, dass Lehrkräfte in Brandenburg fehlen „schlägt gerade jungen Bewerbern die Tür vor der Nase zu!“, so heißt es in einer Pressemitteilung. Viele würden nun abwandern. „Warum sollen junge Menschen, die ihr Leben planen wollen, in einem Bundesland bleiben, das ihnen gerade die Perspektiven nimmt?“, so fragt der Verband rhetorisch.
Nach der Ankündigung, dass Lehrkräfte eine Stunde mehr unterrichten sollen, seien die Verringerung der Anrechnungsstunden für besondere Aufgaben und der Einstellungsstopp zwei weitere Maßnahmen, um aus dem Bereich Bildung den Haushalt zu entlasten. „Welche Auswirkungen das in der Praxis hat, davon haben die, die das angeordnet haben, keine Vorstellung. Die Lehrkräfte, die seit Jahren in den Schulen bereit sind, trotz stetig steigender Aufgaben und Anforderungen, den Schulbetrieb am Laufen zu halten, ihr Bestes geben, um Schülerinnen und Schüler zu unterrichten und zu betreuen, sind am Limit. Sie werden verhöhnt, in dem eine Stunde Unterricht zusätzlich als Kleinigkeit abgetan wird und im Gegenzug als Entlastung Aufgaben gestrichen werden, die nur punktuell im Schuljahr greifen und gar nicht alle Lehrkräfte betreffen“, formuliert der Verband.
Und weiter: „Wohl wissend, dass in den nächsten Schuljahren Lehrkräfte fehlen werden, werden immer neue Fehlentscheidungen getroffen.“ Scheibchenweise würden die Betroffenen über die Presse, statt direkt, informiert. „Welche Auswirkungen das auf die personelle Situation in den Schulen und die Qualität von Bildung hat, wird dabei außer Acht gelassen. Das in den letzten Jahren mühselig aufgebaute Vertrauen wurde innerhalb einer Woche verspielt. Zusammenarbeit stellen wir uns als Gewerkschaft anders vor.“ News4teachers / mit Material der dpa
Trotz Lehrermangels: Landesregierung verhängt Einstellungsstopp für Lehrer
Es zeigt sich langsam, dass es keine Frage des verfügbaren Personals, sondern des Geldes ist.
Ich wünsche den Kolleg*innen Kraft, aber der Wählerwille ist da depremierend eindeutig, was die Prioritäten der Länder betrifft -__-
Er wird dank einer in den Koalitionsverhandlungen selbstzerstörerisch auftretenden CDU auch immer eindeutiger.
Betrifft die Länderpolitik ja nicht. Die zeigen ja bei jeder Gelegenheit, wie erfolgreich sie ihre Hoheitsgebiete wahrnehmen ^^