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Disziplinarverfahren gegen dauerkranke Lehrerin eingeleitet – und gegen ihre Aufsicht

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DÜSSELDORF. Hat sie heimlich gearbeitet? Gegen eine Lehrerin aus dem Ruhrgebiet, die seit über 15 Jahren krankgeschrieben ist, ist ein Disziplinarverfahren eingeleitet worden – und gegen die für die Aufsicht zuständige Person: Auch in der zuständigen Bezirksregierung Düsseldorf sei intern ein Disziplinarverfahren eröffnet worden, sagte ein Sprecher des NRW-Schulministeriums. 

Es riecht nach Ärger… (Symbolbild.) Foto: Shutterstock

Die Bezirksregierung Düsseldorf hat die Disziplinarverfahren gestartet, war aber für eine Stellungnahme zunächst nicht erreichbar. Innerhalb der Behörde betreffe das Disziplinarverfahren die zuständige Person, berichtet der Spiegel.

Der Fall der Lehrerin gelangte durch einen Rechtsstreit an die Öffentlichkeit: Das Oberverwaltungsgericht NRW entschied Mitte August, dass die Lehrerin von einem Amtsarzt untersucht werden darf. Damit bestätigte es die Sicht des Landes, das als Dienstherr der Frau die Untersuchung im April 2025 angeordnet hatte, um zu überprüfen, ob die Beamtin wieder dienstfähig ist.

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Dagegen war die Frau vor das Verwaltungsgericht Düsseldorf gezogen. Sie hatte die Anordnung nach so vielen Jahren als nicht nachvollziehbar kritisiert. Zusätzlich kritisierte die Beamtin, dass eine psychische Untersuchung einen Eingriff in ihr Persönlichkeitsrecht darstelle. All diesen Punkten aber folgten die OVG-Richter nicht und bestätigten die Entscheidung aus der Vorinstanz.

Seit 2009 kein Dienst – psychische Probleme attestiert

Die Frau hat seit 2009 keinen Dienst mehr geleistet. Laut der ersten Krankschreibungen litt sie an psychischen Problemen. Anschließend ließ sie sich immer krankschreiben, ohne dass das Land eingriff. Offenbar besteht der Verdacht, dass sie nebenbei heimlich arbeitete: Nach ihrer Krankschreibung sei sie zweimal als Preisträgerin öffentlich in Erscheinung getreten, berichtet der Spiegel; sie habe mit einer weiteren Person eine Hautcreme optimiert und Marketing- und Vertriebsstrategien entwickelt. “Auf ihrem Xing-Profil hatte sie zudem einen Job im Bereich Medizintechnik gesucht. Auf verschiedenen Internetportalen bietet sie bis heute ihre Dienste als Heilpraktikerin an.”

Schulministerin Feller teilte bereits vorige Woche mit, das Verhalten der Lehrkraft könne erst nach “vollständiger Aufklärung des Sachverhalts” bewertet werden. Es sei aber bereits deutlich geworden, “dass es der Lehrkraft an der Bereitschaft zur Kooperation bislang fehlt”. News4teachers / mit Material der dpa

Lehrerin 15 Jahre krankgeschrieben: Schulministerin sieht kein “systemisches Problem”

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