KÖLN. Nach heftigen Protesten gegen den Auftritt der AfD auf der diesjährigen Bildungsmesse Didacta zieht der Veranstalter Konsequenzen: Bei der kommenden Messe im März 2026 dürfen politische Parteien keine Stände mehr betreiben. Das bestätigte nun (nochmals) der Didacta-Verband.
Im Frühjahr 2025 war es auf der Didacta laut geworden: Hunderte Besucherinnen und Besucher hatten gegen die Präsenz der AfD in der Messe Stuttgart protestiert – mit Transparenten, Gesängen und täglichen Kundgebungen vor dem Stand der Partei. Zahlreiche Bildungsverbände, Gewerkschaften sowie Schüler- und Elternvertretungen hatten schon im Vorfeld gefordert, einer Partei, die aus ihrer Sicht demokratische Grundwerte infrage stellt, keine Plattform auf einer Messe zu geben, die unter dem Motto „Demokratie braucht Bildung – Bildung braucht Demokratie“ stand.
Der Didacta-Verband reagiert nun mit einem generellen Ausschluss aller Parteien – auch von CDU, SPD, Grünen oder FDP, wie er auf Anfrage des Stern und von RTL nun bestätigte. Bereits im Februar hatte News4teachers berichtet, dass eine solche Regelung vorbereitet wird. Die Messe solle, so heißt es, künftig wieder stärker auf Bildung, Pädagogik und gesellschaftlichen Austausch fokussiert werden. Zugelassen bleiben Bildungsorganisationen, Gewerkschaften, öffentliche Institutionen und Unternehmen – sofern deren Auftritt den Leitlinien der Didacta entspricht.
Die Entscheidung ist eine direkte Folge der Ereignisse auf der diesjährigen Messe: Am Eröffnungstag hatten Demonstrierende das Lied „Wehrt euch, leistet Widerstand gegen den Faschismus hier im Land“ angestimmt, am letzten Messetag schlossen sich unter anderem Greenpeace, Amnesty International und Teachers for Future einer großen Abschlusskundgebung an.
Für Aufsehen sorgte zudem Bildungsaktivistin Marina Weisband, die den ihr zugesprochenen Didacta-Bildungspreis ablehnte. Die Auszeichnung, erklärte sie damals, wirke „wie ein Deckmantel der Normalität für einen ungeheuerlichen Vorgang“. News4teachers
Wegen AfD-Auftritts: Weisband weist Ehrung als didacta-Bildungsbotschafterin zurück
