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Elternvertreter kritisieren: Schulbücher werden durchs Gendern zunehmend unlesbar

WIEN. Vertreter des Bundeselternverbandes haben heute einer Pressekonferenz in Wien die Genderpolitik in Österreich durch das Bildungsministerium kritisiert – Texte in Schulbüchern würden dadurch, dass zwingend männliche und weibliche Formen verwendet würden und dabei wenig Rücksicht auf die deutsche Sprache genommen werde, zunehmend unlesbar.

Beim Gendern sind zwingend immer beide Geschlechter anzuführen. Foto: Dieter Schütz / pixelio.de

Um Schulbücher in Österreich im Unterricht einsetzen zu dürfen, sind diese – wie in Deutschland auch – vom Unterrichtsministerium zuzulassen. Als unabdingbare Voraussetzung für eine solche Approbation wird seit 2012 allerdings vom Ministerium gefordert, dass der Inhalt geschlechtsneutral verfasst ist. „Ein Schulbuch ist dazu da um von Schülern verstanden und gebraucht zu werden sowie Lehrinhalte zu vermitteln”, so erklärte Elternvertreter Theodor Saverschel. „Der Vorgang des Lesens ist sehr komplex und beim Erlernen und Üben ist es einfach auch wichtig, dass die Worte rasch erfasst werden können. Das wird durch das Zerhacken mit Schrägstrichen unmöglich gemacht.”

Tatsächlich geht Österreich beim Gendern in Schulbüchern sehr weit – weiter als die Bundesländer in Deutschland. In einem Leitfaden des Bildungsministeriums heißt es einem Bericht der Nachrichtenagentur APA zufolge, dass in Sprachlehrbüchern grundsätzlich die „vollständigen Paarformen” gelehrt werden sollen (männliche und weibliche Form – entweder durch „und” oder durch Schrägstrich verbunden, zum Beispiel: Schüler und Schülerinnen bzw. Schüler/Schülerinnen), ab der Oberstufe sollen dann auch die „Sparschreibungen” thematisiert werden (Schrägstrich innerhalb eines Wortes: „Schüler/innen” oder etwa Binnen-I: “SchülerInnen”). In anderen Schulbüchern “können die in der Öffentlichkeit üblichen Formen der geschlechtergerechten Schreibweise verwendet werden, wobei auf Verständlichkeit, Lesbarkeit und Sprachrichtigkeit zu achten ist”.

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„Was hier unter Verständlichkeit verstanden wird, verstehe ich ehrlich gesagt nicht”, sagte Saverschel – und belegte das dem Bericht der APA zufolge mit einem Beispiel: „Arbeitet nun zu zweit. Lest den rechts stehenden Text (S.7) folgendermaßen: Eine/r ist Zuhörer/in, der /die andere ist Vorleser/in. Eine/r liest den Abschnitt vor, der/die Zuhörer/in fasst das Gehörte zusammen. Der/die Vorleser/in muss angeben, ob die Zusammenfassung richtig war. Wechselt euch nach jedem Textabschnitt in der Rolle ab”.

„Wir sehen uns mit einem immer weiter steigenden Anteil von Schülern mit nicht deutscher Muttersprache konfrontiert. Alle Testungen haben ergeben, dass es schon jetzt Probleme beim sinnerfassenden Lesen gibt”, kritisierte Saverschel, „da sind gegenderte Lehrbücher vollkommen kontraproduktiv”. Elternvertreterin Susanne Schmid betonte: „Es handelt sich noch immer um Kinder. Daher ist es unabdingbar dass die Lesbarkeit und Verständlichkeit höchste Priorität besitzen. Es muss eine Sprache gewählt werden, die Kinder lesen und erfassen können. So wird zwar in den Approbationsrichtlinien des Ministeriums auf Einhaltung der Lesbarkeit hingewiesen, doch scheint sich niemand sonderlich darum zu kümmern. Hauptsache gegendert!”

„Es ist ja schon abzusehen, dass sich das Gendern auch auf Aufgabenstellung bei Schularbeiten und Matura ausweiten wird”, sagte Schmid voraus. Spätestens dann stelle sich die Frage, ob künftig Schüler schlechter benotet werden, die nicht gendern. News4teachers

Zum Kommentar: Gendern, umbenennen, verklausulieren – Wie sehr wir unter der „political correctness“ leiden

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