DRESDEN. In Sachsen entscheidet sich schon nach Klasse 4, ob Mädchen und Jungen aufs Gymnasium gehen. Doch es gibt auch andere Wege zum Abitur. Deshalb gebe es keinen Grund für Torschlusspanik, sagt die zuständige Ministerin.
Sachsens Kultusministerin Brunhild Kurth (CDU) rät Eltern beim Wechsel der Schulart ihrer Kinder zu Gelassenheit. «Das Wichtigste für die Schüler ist, dass sie erfolgreich lernen und motiviert bleiben. Neben dem Gymnasium ist eine berufliche Karriere über Abitur und Studium genauso auch über die Oberschule und das Berufliche Gymnasium möglich», erklärte sie am Donnerstag in Dresden. Eltern sollten sich deshalb bei der Wahl der weiterführenden Schule keinen Stress machen. In Sachsen erhalten an diesem Freitag 30 411 Grundschüler ihre Bildungsempfehlung. Bis zum 6. März müssen Eltern ihre Kinder an einer Oberschule oder einem Gymnasium ihrer Wahl anmelden.
Zudem erhalten die 16 722 Schüler der 6. Klassen an den öffentlichen und den staatlich anerkannten freien Oberschulen eine Empfehlung.
«Aber auch für die Sechstklässler ist der Wechsel an das Gymnasium kein Muss. Die Oberschule bereitet ideal auf das Berufliche Gymnasium vor. Dort können die Schüler ebenso ihr Abitur ablegen», erläuterte die Ministerin. Die Oberschulen förderten leistungsstarke Kinder in sogenannten Leistungsgruppen. «Ebenso wird ab Klassenstufe 6 die 2. Fremdsprache angeboten. Damit sind die Schüler auf einen möglichen Wechsel an das Gymnasium oder an das Berufliche Gymnasium gut vorbereitet.»
Im vergangenen Schuljahr bekamen 47,3 Prozent der Schüler an öffentlichen Grundschulen eine Empfehlung für das Gymnasium, an den Oberschulen waren es 10,0 Prozent. Grundschüler erhalten sie dann, wenn der Durchschnitt ihrer Noten in Deutsch, Mathematik und Sachunterricht 2,0 oder besser ist und bei keinem dieser Fächer die Note «ausreichend» oder schlechter steht. Auch das Lern- und Arbeitsverhalten spielt eine Rolle. Wer keine Empfehlung bekommt, kann an einer Eignungsprüfung teilnehmen. dpa
