SCHWERIN. Mecklenburg-Vorpommerns Sozialministerin Birgit Hesse mahnt die Gewerkschaft Verdi zum Maßhalten bei den Tarifforderungen für Erzieherinnen.
Hesse (SPD) hat an die Gewerkschaft appelliert, von ihrer Maximalforderung nach zehnprozentiger Tarifsteigerung für Erzieher Abstand zu nehmen und so den Weg zu einer Einigung zu ebnen. «Die Leistungen der Kita-Mitarbeiter müssen auch finanziell Anerkennung finden. Ihre Gehälter aber auf das Niveau von Grundschullehrern anzuheben, das würde den Rahmen sprengen», sagte Hesse.
Das Land habe seine Zuschüsse gedeckelt, mit Blick auf Tarifsteigerungen im Kita-Gesetz aber eine jährliche Anhebung um zwei Prozent verankert. «Die Mehrkosten eines Einkommenssprungs, wie er jetzt gefordert wird, würden bei den Kommunen und bei den Eltern hängen bleiben», machte Hesse deutlich und verwies auf die vielfach klammen Kassen der Städte und Gemeinden und das allgemein niedrige Einkommensniveau in Mecklenburg-Vorpommern.
Etwa 16 Prozent der Kindertagesstätten im Nordosten seien noch in kommunaler Trägerschaft und die Bezahlung nach dem Tarif des öffentlichen Dienstes würde den Mitarbeitern ein solides Einkommen sichern. «Wird der Bogen überspannt, könnten sich wegen der rapide wachsenden Kosten auch die letzten Kommunen im Land von ihren Kitas trennen», warnte Hesse.
Bundesweit werden seit etwa zwei Wochen kommunale Kindertagesstätten bestreikt. Verdi will damit durchsetzen, dass die Erzieher tariflich um mehrere Stufen höher eingruppiert werden. Die kommunalen Arbeitgeber halten das aber für die bundesweit 240 000 Beschäftigten für nicht finanzierbar. (dpa)
zum Bericht: Bundestagsabgeordnete ermutigen streikende Erzieherinnen