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VDR zur OECD-Studie: Endlich richtige Richtung in der Bildungsdiskussion

Immer mehr junge Menschen in Deutschland absolvieren ein Studium. Foto: Ralph and Jenny / Flickr (CC BY 2.0)

Studienabschlüsse gibt's aktuell in Rekordzahl. Foto: Ralph and Jenny / Flickr (CC BY 2.0)

MÜNCHEN. „Die Einsicht kommt reichlich spät, aber besser spät als nie.“ So kommentiert Jürgen Böhm, Vorsitzender des Verbands Deutscher Realschullehrer, in einer Pressemitteilung die neuesten Ergebnisse einer Studie der OECD, in denen das deutsche Bildungssystem ausdrücklich als Vorbild für andere Länder präsentiert wird.

Das Modell “Abitur für alle” habe ausgedient, so VDR-Vorsitzender Böhm. Foto: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Jahrelang hatte die Organisation Deutschland für seine geringe Akademisierungsrate kritisiert. Im internationalen Vergleich drohe die Bundesrepublik abgehängt zu werden, hieß es. In der aktuellen Untersuchung kommt nun die Kehrtwende: Die OECD lobt Deutschland für seine reibungslosen Übergänge zwischen Schule, Ausbildung und Beruf. Vor allem das System der beruflichen Bildung schaffe eine enge Anbindung an den Arbeitsmarkt. Das Ergebnis: In kaum einem anderen europäischen Land gibt es so wenige arbeitslose junge Menschen wie in Deutschland.

„Endlich bewegen wir uns in der Bildungsdiskussion in die richtige Richtung“, so der Vorsitzende des Verbands Deutscher Realschullehrer (VDR). „Die OECD fängt an zu begreifen, dass nicht die Zahl der Hochschulabsolventen entscheidend ist, sondern die Qualität unserer vielfältigen Ausbildungswege.“ Im Weiteren hebt Böhm hervor, dass an den in der Studie beschriebenen positiven Verhältnissen in Deutschland vor allem die Schulen der mittleren Bildungsabschlüsse wie Realschulen und Oberschulen einen herausragenden Anteil haben: „Als starke Säule des deutschen Schulwesens bilden sie für die Heranwachsenden die beste Basis für ein erfolgreiches Berufsleben. Jugendliche werden hier individuell in ihren Begabungen gefördert und können sowohl eine qualitativ hochwertige duale Berufsausbildung als auch den Weg zum Hochschulstudium beschreiten.“

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Nun müsse man dringend die Fehler, die durch Strukturveränderungen in den Schulen gemacht worden seien, beheben: „Das Modell ‚Abitur für alle’ der Gemeinschaftsschulen hat ausgedient“, ist der Verbandsvorsitzende überzeugt. „Was wir brauchen, sind differenzierte Bildungsgänge, in denen unsere Kinder in ihren Fähigkeiten gestärkt und auf eine erfolgreiche berufliche Zukunft vorbereitet werden.“

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Titelbild: Ralph and Jenny / Flickr (CC BY 2.0)

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