MAINZ. Es gehe ja erst mal um Alltagsdeutsch. Angesichts des derzeitigen Mangels an Lehrern für Deutsch an Fremdsprache will die stellvertretende Bundesvorsitzende der CDU, Julia Klöckner auch Lehrer ohne volle Ausbildung in Integrationskursen einsetzen. Kanzlerin Merkel finde die Idee gut.
CDU-Bundesvize Julia Klöckner hat in einem Gespräch mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) niedrigere Hürden für Lehrer in Deutschkursen für Flüchtlinge vorgeschlagen. «Es gibt immer mehr Asylbewerber, und wir haben Probleme, genug Dozenten mit dem Studium «Deutsch als Fremdsprache» zu finden», erklärte Klöckner. Merkel finde daher die Idee der rheinland-pfälzischen CDU-Landtagsfraktion gut, auch Deutschlehrer ohne volle Ausbildung in Integrationskursen für Flüchtlinge einzusetzen. «Es geht ja erst mal um Alltagsdeutsch», sagte Klöckner.
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Die Kanzlerin sei auch angetan von dem Vorschlag, die Integrationskurse für Asylbewerber vor ihrer Anerkennung zu öffnen – wenn sie eine Bleibeperspektive hätten, erläuterte die CDU-Bundesvize. «Diese Flüchtlinge könnten schon vor ihrer Anerkennung einen halben Deutschkurs bekommen und sich so besser integrieren.» Parallel müssten die beruflichen Fähigkeiten von Asylbewerbern bereits in ihren Erstaufnahmelagern erfasst werden. Das sehe Merkel ebenso.
Mit Blick auf die Personalaufstockung im Bundesamt für Migration und Flüchtlinge forderte Klöckner, angesichts der Flut von Asylanträgen auch mehr Verwaltungsrichter einzustellen. Erst am Donnerstag hatte es in Berlin ein Spitzentreffen zur Flüchtlingspolitik gegeben. (dpa)
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